Mit einfachen Chatbots zu mehr qualifizierten Leads: Der Einsatz von Chatbots ist breit. In vielen Köpfen herrscht leider immer noch der Irrtum, dass Chatbots einfach das kleine Chatfenster auf der rechten Ecke der Webseite sind, was die häufigsten Kundenanfragen beantworten soll.
Es zeigt sich aber, dass Chatbots – vor allem im Business-2-Business Bereich – auch eine enorm erfolgreiche Methode zur Lead-Generierung sind.
Das sollten Sie wissen
Bei dieser Art von Chatbots handelt es sich in der Regel um technisch einfache Chatbots, die in den meisten Fällen sogar mit einem bestehenden Chatbot-Tool umgesetzt werden können. Tools, wie die Schweizer Lösung aiaibot.com ermöglichen es Chatbot-Interessierten auch ohne Programmierkenntnisse Chatbots zu realisieren.
Der Erfolgsfaktor von Chatbots, die zur Lead-Generierung eingesetzt werden, ist meist das Konzept und die Art und Weise, wie der Bot die Webseiten-Besucher anspricht, in eine Konversation verwickelt und nach Möglichkeit die Kontaktdaten des Users erhält.
Unternehmen, die einen Chatbot dieser Art einführen wollen, müssen sich im Voraus genau überlegen, wer die Zielgruppe ist und was diese von einem Chatbot erwartet.
Folgende Fragen sind dabei wichtig:
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Wie begrüsst der Chatbot die Webseiten Besucher?
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Welche Tonalität erwarten die Chatbot-User?
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Durch welche geschickten Fragen, kann der Bot die Leads qualifizieren?
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Mit welchem Angebot lockt der Chatbot die User, um deren Kontakt-Daten zu erhalten?
Der Chatbot muss nicht automatisch auf der Startseite des anbietenden Unternehmens sein. Es ist auch möglich den Chatbot auf Unterseite einzubinden und dann spezifischer auf die User beziehungsweise deren Bedürfnisse einzugehen.
Wenn sich ein User schon auf der Produkt-Detail-Seite befindet, kann davon ausgegangen werden, dass er sich im Groben schon für eine Produkt entschieden hat und kurz davor ist das Produkt zu bestellen. Der Bot muss diese Art von Lead also anders ansprechen, als ein Besucher, der gerade auf die Startseite gelangt ist.
Chatbots beim Schweizer B2B Anbieter
Das Schweizer B2B-Unternehmen Collaboard hat zum Launch seiner neuen Webseite auch gleich einen Chatbot gelauncht. Der Bot hat die Aufgabe möglichst viele Leads zu sammeln.
Mittels einer Kombination aus LinkedIn-Ads und Google Ads werden vor allem in der Launch-Phase möglichst viele User auf die Webseite des Schweizer Startups geleitet. Da kann es schnell mal zu unqualifizierten Leads kommen. Der Chatbot auf der Startseite begrüsst alle Webseiten-Besucher kurz und versucht dann das Bedürfnis des User abzuholen und den Lead dadurch zu qualifizieren.
Mit der ersten Frage «Wonach suchst du gerade?» findet der Chatbot heraus, ob der User ein potentieller Kunde ist. Sofern der User nur antwortet «Ich suche eine Überraschung» wird er im nächsten Schritt aufgefordert seinen Beruf zu nennen. So kann das Unternehmen sicher stellen, dass nicht jeder eine Überraschung bekommt, sondern nur potentielle Kunden.
Collaboard generiert Dank dem Chatbot auf der Landingpage pro Tag mindestens fünf neue Leads.
Chatbots während des Ticketverkaufs der ai-zurich
Einen ähnlichen Erfolg hatte die ai-zurich Konferenz 2020 mit ihrem Chatbot auf der Ticketseite. Auf der Website ai-zurich.ch informiert das Team die Webseiten-Besucher während dem ganzen Jahr, über das Programm, die eingeladenen Speaker und was es sonst noch für Updates gibt. Auf jeder Seite ist ein Button platziert, der zur Landing-Page des Ticketkaufs hinweist.
Doch wenn die User auf der Seite des Ticketkaufs sind, entscheiden sie sich in vielen Fällen doch noch um und bestellen kein Ticket oder beschließen noch abzuwarten.
Mit einem Chatbot auf der Ticket-Seite konnte die Zahl der Conversions, also die Zahl der Ticketkäufe in kurzer Zeit verdoppelt werden.
Das kleine Chatfenster geht erst auf, wenn ein User länger als zwei Sekunden auf der Website verweilt hat. Der Grund ist, der User soll zunächst Zeit haben, ohne Hilfe des Chatbots ein Ticket zu kaufen. Erst wenn er dies nicht tut, geht das Chatfenster auf und der Chatbot meldet sich.
Der Chatbot fragt den Webseitenbesucher, ob er die Konferenz schon kennt. Falls der User nein sagt, zeigt der Bot ein Video der letzten Konferenz. Im Laufe der Konversation zwischen Chatbot und User, gibt der Bot immer mehr Informationen zur Konferenz und fragt den User regelmässig, ob er sich nun entschieden hat, ein Ticket zu bestellen.
Der Chatbot arbeitet bewusst nur mit Schnellantwort-Button und führt den Nutzer durch einen vorgegebenen Gesprächsbaum nach dem Motto «wer fragt der führt» durch.
Für die Wahl der Chatbot-Persönlichkeit wurden sowohl die Zielgruppe, als auch das Image der Community berücksichtigt. Beides hat dazu geführt, dass der Chatbot eher freundschaftlich, locker und jung kommuniziert und seine Nutzer in der persönlichen Du-Form anredet. Analysen haben gezeigt, dass der Bot von jedem dritten Besucher der Ticket-Landingpage genutzt wird. Und jeder vierte Nutzer, der den Bot getestet hat, hat am Ende sogar ein Ticket bestellt. Alternativ hätte an Stelle des Chatbots auch ein Popup Fenster aufgehen können. Popups sind jedoch bei den meisten Usern eher unbeliebt. Ein Chatbot dagegen, der die User mit der passenden Persönlichkeit in ein Gespräch verwickelt und sie so zum Kauf motiviert ist in vielen Fällen viel erfolgreicher, wie dieses Beispiel zeigt.
Fazit
Chatbots müssen nicht immer zur Ergänzung des Kundenservices eingesetzt werden. Es gibt auch viele Usecases in der Bereichen Marketing und Sales, wo Chatbots enorme Mehrwerte bieten. Diese Art von Chatbots sind technisch sehr einfach umzusetzen, erfordern aber etwas Konzept-Arbeit.