Stellen Sie sich vor, Ihre Privatadresse, private Telefonnummer und Finanzinformationen werden ohne Ihre Zustimmung online veröffentlicht. Unangenehm, aber viel schlimmer ist, was folgt: Hassnachrichten, Belästigungen von Ihnen, Ihrer Familie und Ihrem Arbeitgeber, Identitätsdiebstahl und Cyber-Mobbing. Das alles fällt unter den Begriff Doxing, einem cyberkriminellen Vorgehen, das aktuell ein Revival erlebt.
Doxing erklärt
Doxing gibt es bereits seit den 1990er Jahren, als Hacker:innen dieses Vorgehen nutzten, um ihre Rivalen bloßzustellen. Mittlerweile sind neben Prominenten auch immer öfter normale Nutzer:innen betroffen. Die Gründe der Cyberkriminellen sind dabei vielfältig: Rache, Meinungsverschiedenheiten, Erpressung oder sogar Neid sind nur einige davon.
Bevor sie persönliche Daten veröffentlichen können, müssen Doxxer sie zunächst sammeln. Das geschieht über eine Vielzahl von Wegen: Cyberstalking, Phishing, illegales Aufzeichnen von IP-Adressen, Social Engineering und das Nutzen von Online-Ressourcen wie Social Media, Foren oder Telefonbüchern. Anschließend werden diese Daten veröffentlich, oft gefolgt von Aufrufen in entsprechenden Foren, das Opfer mit Hassnachrichten oder ähnlichem zu belästigen.
Luis Corrons, Sicherheitsexperte bei Gen, weiß, wie Sie sich mit zehn einfachen Tipps schützen können:
1. Persönliche Daten schützen
Geben Sie auf Ihren Social Media Profilen keine Daten wie Geburtstag, Wohnort, Schule oder Arbeitgeber an. Sensible Daten wie Adresse, Konto- oder Kreditkartennummer sind absolut tabu.
2. Bringen Sie andere nicht gegen sich auf
Überlegen Sie gut, ob Sie wirklich an einer hitzigen Online-Diskussion teilnehmen wollen. Im schlimmsten Fall bringen Sie einen Nutzer gegen sich auf, der sich mittels Doxing an Ihnen rächt.
3. Ungenutzte Social-Media-Profile löschen
Bieten Sie Doxxern so wenig Einblicke in Ihre /vormaligen Lebensumstände wie möglich.
4. Datenschutzeinstellungen aktuell halten
Datenschutzeinstellungen auf den Social-Media-Profilen sollten stets aktuell sein, um Ihre Kontos bestmöglich zu schützen.
5. Ein virtuelles privates Netzwerk (VPN) verwenden
Ein VPN schützt Adresse, private Informationen und Browserverlauf vor Doxxern, indem es die Internetverbindung des Geräts maskiert.
6. Unterschiedliche Nutzernamen verwenden
Ein Doxxer kann Benutzernamen im gesamten Internet verfolgen, um Beiträge in Online-Foren, auf Messageboards und Social-Media-Plattformen wie Instagram, X (ehemals Twitter) und Reddit zu finden. Sofern nicht ein bestimmtes wiederkehrendes Branding im Fokus steht, sollte für jedes Konto ein anderer Benutzername verwendet werden.
7. Übersicht über Phishing-Methoden verschaffen
Doxxer könnten Phishing nutzen, um Sie dazu zu bringen, private Informationen weiterzugeben oder Malware herunterzuladen. Daher gilt: Niemals unbekannte Links anklicken.
8. Sichere Passwörter verwenden
Nutzen Sie sichere, individuelle Passwörter für jede Website – insbesondere für Konten, die zur Verwaltung der Finanzen und zur beruflichen Kommunikation genutzt werden.
9. Unterschiedliche E-Mail-Adressen nutzen
Legen Sie separate E-Mail-Konten für soziale Medien, Arbeit und Schule an, um den Zugriff auf private Informationen zu erschweren.
10. Aktuelle Sicherheitssoftware nutzen
Antivirenprogramme verfügen häufig über einen integrierten VPN und eine Reihe anderer Funktionen, die Hacker:innen den Zugriff auf das Endgerät verwehren und Nutzer:innen vor Identitätsdiebstahl schützen.
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