Die Software Bewertungsplattform Capterra untersucht in einer aktuellen Studie, wie deutsche Social Media Nutzer mit Social Selling und Social Commerce umgehen. Dazu wurden 1004 Online-Shopper verschiedener Generationen befragt, für welche Produkte sie sich interessieren und was sie zum Kauf bewegt.
Highlights der Studie:
- 29 % haben bereits über soziale Netzwerke eingekauft, darunter 49 % der Generation Z
- Metas Netzwerke Facebook (68 %), Instagram (37 %) und WhatsApp (21 %) wurden am häufigsten für Einkäufe genutzt
- Die Generation Z lässt sich von bezahlter Werbung zum Kauf beeinflussen und kauft vorrangig über Instagram-Ads (57 %) und Werbung von Influencern (41 %).
Social Selling beschreibt die Nutzung sozialer Netzwerke durch eine Marke, um mit potenziellen Kunden zu interagieren und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Social Commerce umfasst das gesamte Kauferlebnis von der Produktentdeckung bis zur Kaufabwicklung auf einer Social-Media-Plattform.
29 % haben bereits in sozialen Medien eingekauft
29 % haben bereits über soziale Netzwerke eingekauft. Weitere 25 % haben dies noch nicht getan, zeigen jedoch Interesse, währen die restlichen 46 % noch nie in sozialen Medien eingekauft und auch kein Interesse daran haben.
Viele der Befragten, die nicht über soziale Medien einkaufen möchten, gehören älteren Generation an. Jüngere Altersgruppen kaufen bereits aktiv in den sozialen Medien und interessieren sich auch stärker dafür. Gut die Hälfte der Gen Z (49 %) hat schon über die sozialen Netzwerke eingekauft. Weitere 32 Prozent waren interessiert.
Facebook (68 %) und Instagram (37 %) wurden am häufigsten für Einkäufe genutzt
Facebook, Instagram und WhatsApp der Firma Meta bleiben die drei umsatzstärksten Kanäle. Instagram zeigt dabei stärkere Präsenz bei den jüngeren Generationen, insbesondere bei Gen Z. An 4. Stelle der zum Einkaufen am meisten genutzten Social-Media-Kanäle folgt TikTok.
Dabei kaufen alle Generationen besonders gern Artikel der folgenden Bereiche:
- Mode, Kleidung und Schuhe (39 %)
- Haushaltsbedarf/Dekoration (36 %)
- Lebensmittel (29 %)
- Unterhaltung (25 %)
- Sport und Fitness (21 %)
Fast die Hälfte der befragten Verbraucher (47 %) konsumiert dabei durchschnittlich bis zu 50 EUR im Monat, während 24 % sogar 50-100 EUR monatlich ausgeben. Konsumausgaben steigen mit höherem Einkommen.
Besonders die jüngeren Generationen erwerben Sport- und Fitnessdienstleistungen über soziale Medien (35 % der Gen Z versus 12 % der Babyboomer) – ein Trend, der sich durch die Pandemie stark entwickelte. Millennials und die Generation Z kaufen außerdem viel mehr Lebensmittel (37 % und 35 % versus 11 % der Babyboomer).
57 % der Generation Z lassen sich von bezahlter Werbung zum Kauf beeinflussen
Je jünger die Nutzer sind, umso mehr lassen sie sich bewusst von bezahlter Werbung beeinflussen. Nur je 8 % unter der Gen Z und den Millennials haben Schwierigkeiten zwischen bezahlten und unbezahlten Inhalten zu unterscheiden. Sogar 42 % der Babyboomer können nicht zwischen kostenpflichtigen und unbezahlten Inhalten unterscheiden. Dafür bevorzugt gut ein Drittel der älteren Generationen unbezahlte Inhalte (vs. 18 % der Generation Z).
„In der Generation Z sind es mehr als die Hälfte der Käufer (57 %), die bezahlte Werbung zum Kauf anregt. Auch wenn sie genau wissen, dass die Insta-Posts beschönigend sind, lassen sie sich trotzdem am stärksten davon beeinflussen,“ kommentiert Ines Bahr, Senior Analystin bei Capterra.
Warum fast die Hälfte der Online-Shopper nicht in Social Media einkaufen will
46 % haben noch nie über soziale Medien eingekauft und sind auch nicht daran interessiert. Die meist genannten Gründe der Befragten sind dabei:
- Bedenken, dass alle Handlungen in den sozialen Netzwerken verfolgt werden (50 %)
- Bedenken zu Sicherheitsrisiken auf diesen Plattformen (41 %)
- Sorgen, betrogen zu werden (38 %)
Tatsächlich ist Betrug ein Thema, worüber sich Käufer in den sozialen Medien Sorgen ernsthaft machen sollten: 30 % der Befragten, die in sozialen Medien einkaufen, haben bereits Erfahrungen mit Betrugsfällen gesammelt. In 39 % der Fälle war das Produkt nicht so gut wie beschrieben. 36 % haben das Produkt erst gar nicht erhalten und 17 % haben ein gefälschtes Produkt erhalten.
Methodik
Um die Daten für diesen Bericht zu erheben, haben wir im April 2022 eine zweiteilige Online-Umfrage durchgeführt, an der 1004 Befragte teilgenommen haben. Die Auswahlkriterien für die Teilnehmer waren wie folgt:
- In Deutschland ansässig
- Über 18 und unter 76 Jahre alt
- Teilnehmer haben in den letzten 6 Monaten mindestens ein Produkt oder eine Dienstleistung online gekauft und
- nutzen eine Social-Networking-Plattform mindestens einmal im Monat
Die Klassifizierung der verschiedenen Generationstypen erfolgte in Übereinstimmung mit der von Gartner vorgeschlagenen Definition.
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