Ivanti, Technologieunternehmen, hat eine Studie zum Status der „Digital Employee Experience“ (DEX) in deutschen IT-Abteilungen und Büros vorgestellt. Dabei zeigt sich ein ambivalentes Verhältnis der Belegschaften gegenüber künstlicher Intelligenz: So versprechen sich gerade die IT-Teams hierzulande vom Einsatz der Technologie hohe Produktivitätsfortschritte, befürchten aber auch negative Konsequenzen, wie den Verlust ihrer Arbeit durch KI-Bots.
Für die Studie „New Imperatives for Digital Employee Experience 2023“ befragte Ivanti 7.800 IT-Fachleute, Führungskräfte und Endanwender weltweit, 1.300 davon aus Deutschland.
DEX ja, aber Bedenken bei KI
Digital Employee Experience bezeichnet die Art, wie digitale Arbeitstechnologien dabei helfen, die Zufriedenheit der Belegschaft zu steigern. Gerade in hybriden Arbeitsumgebungen ist DEX ein wesentlicher Faktor zur Produktivitätssteigerung. Die Ivanti-Studie zeigt, dass deutsche IT-Abteilungen im internationalen Vergleich in punkto DEX überdurchschnittlich ausgereift sind. Nahezu 9 von 10 IT-Teams hierzulande messen die digitale Erfahrung ihrer Belegschaft (DE: 87%, weltweit: 73%). Dafür nutzen 45 Prozent bereits dedizierte DEX-Metriken (weltweit: 37%). Auch bestätigt die Hälfte der IT-Befragten, dass ihre Geschäftsführung vom Wert der digitalen Mitarbeitererfahrung überzeugt ist und die Teams sehr stark unterstützt (weltweit: 40%).
Eher ambivalenter fallen dann aber die Antworten aus, wenn es um den Einsatz von KI-Tools zur Steigerung der digitalen Arbeitserfahrung geht. Zwar sind 55 Prozent der IT-Mitarbeitenden überzeugt, dass KI zu einem Produktivitätsschub führen wird (weltweit: 47%) und nahezu die Hälfte (DE: 49%, weltweit 38%) erwartet eine Verbesserung der Produktqualität. Dagegen ist die Mehrzahl der Befragten aus der IT-Abteilung der Überzeugung, dass KI eher den Arbeitgebern zugute kommt als der Belegschaft. Mehr als 60 Prozent sind dieser Ansicht.
Noch kritischer: 71 Prozent der IT-Mitarbeitenden befürchten, dass generative KI-Tools in den nächsten fünf Jahren ihren Job übernehmen werden. Bei ihren KollegInnen in den Büros ist diese Einschätzung deutlich geringer ausgeprägt: gerade einmal 40 Prozent der Büroangestellten äußerten sich in dieser Weise. Dass es sich um ein ausgeprägt deutsches Phänomen handelt, zeigt auch der internationale Blick: Nur 42 Prozent der IT-Mitarbeitenden aus Frankreich und 63 Prozent aus Großbritannien fürchten Arbeitsverlust durch KI.
Interessanterweise bevorzugen Büroangestellte einen Menschen am anderen Ende der Leitung, wenn sie die IT-Abteilung zur Lösung eines Problems benötigen. Das steigert allerdings die Arbeitsbelastung der IT. Auf die Frage, ob der Einsatz eines Chatbots/einer Automatisierung genauso hilfreich ist wie der Einsatz eines Menschen, geben 55 Prozent der Befragten der menschlichen Interaktion den Vorzug. Zusammengefasst: IT-Fachleute und Mitarbeitende sind noch nicht restlos von KI überzeugt. Es liegt an den Führungskräften, die Ängste ihrer Mitarbeitenden zu zerstreuen und Ressourcen für die Weiterentwicklung von DEX bereitzustellen.
„Organisationen kämpfen weltweit mit der Frage, wie sie die digitale Mitarbeitererfahrung für ihre gesamte Belegschaft optimieren können“, erläutert Jeff Abbott, CEO von Ivanti. „Die besten Organisationen betrachten DEX als ein leistungsfähiges Instrument, um die Erreichbarkeit, die Bindung der Mitarbeitenden und die Sicherheit ihrer Organisation zu verbessern. Angesichts des rasanten Fortschritts von KI und Automatisierung liegt die eigentliche Chance durch DEX jedoch darin, dass Organisationen die Produktivität der Mitarbeitenden und deren Wertschöpfung mit der bestmöglichen IT-Lösungsplattform steigern.“
Weitere Ergebnisse der Studie:
- 2/3 der Büroangestellten, fragen bei IT-Problemen neben den IT-Teams auch ihre Arbeitskollegen um Rat. Und nahezu 1/3 wenden sich zuerst an diese, bevor sie die IT informieren.
- Bei der Hälfte der Büroangestellten arbeiten die IT-Tools remote genauso effektiv wie am Arbeitsplatz selbst.
- Deutsche Büroangestellte zeigen sich mit ihren IT-Tools überdurchschnittlich zufrieden – 42% haben keine oder nur sehr selten Probleme mit ihnen.
- 57 % der deutschen IT-Mitarbeitenden halten Automatisierungs-Tools für sehr wichtig, um die Effizienz der IT sicherzustellen.
- Dedizierte ITAM-Lösungen zur Erfassung von Geräten kommen bei 49% der deutschen Unternehmen zum Einsatz – weltweit sind es nur 39%.
- Wiederkehrende, zeitfressende Aufgaben und begrenzte Ressourcen sind aktuell die zentralen Problemstellungen in deutschen IT-Abteilungen (mit jeweils 13% Nennungen).
Über die Studie:
Ivanti befragte zwischen Mai und Juni 2023 7.800 Führungskräfte, IT-Experten und Büroangestellte. Ziel war es, zu verstehen, wie Endnutzer mit den Technologien, die sie bei der Arbeit verwenden, interagieren und wie sie sich dabei fühlen. Die Studie wurde von Ravn Research in den USA, UK, Frankreich, Japan und Australien durchgeführt. Die Umfrageergebnisse sind ungewichtet.
www.ivanti.com