Während auf der Hannover Messe Industrie (1. bis 5. April) neue Innovationen wie künstliche Intelligenz und 5G im industriellen Umfeld für Aufsehen sorgen werden, zeigt ein neuer Kaspersky-Bericht: konventionelle Industrie-Computer stehen verstärkt im Visier von Cyberkriminellen.
- Kaspersky-Report über industrielle Cybergefahren
- Nur Hälfte der gefundenen Schwachstellen in industriellen und IIoT/IoT-Systemen gepatcht
- Hannover Messe Industrie: Eugene Kaspersky über industrielle Cyberimmunität
So war im Jahr 2018 fast die Hälfte (47,2 Prozent) der ICS-Computer von einer Cyberattacke betroffen, im Vorjahr 2017 waren es noch 44 Prozent. Zudem wurden im vergangenen Jahr 61 Schwachstellen gefunden.
Der Kaspersky-Report für die zweite Jahreshälfte 2018 zeigt die größten Gefahrenquellen für industrielle Computer:
- das Internet (26 Prozent)
- Wechseldatenträger (8 Prozent)
- E-Mails (5 Prozent)
„Die meisten industriellen Computer werden nicht über einen zielgerichteten Angriff, sondern über weit verbreitete Malware infiziert – über Schädlinge, die versehentlich über das Internet, über Wechseldatenträger wie USB-Sticks oder auch E-Mails in industrielle Systeme gelangen“, erklärt Kirill Kruglov, Sicherheitsforscher bei Kaspersky Lab ICS CERT. „Die Tatsache, dass die Angriffe aufgrund fehlender Cybersicherheitshygiene der eigenen Mitarbeiter erfolgreich sind, zeigt, dass ein Großteil der Angriffe durch Schulung und Sensibilisierung der Belegschaft verhindert werden kann.“
Schwachstellen in industriellen Systemen
Die ICS-CERT-Experten von Kaspersky Lab untersuchten industrielle und IIoT/IoT-Systeme zudem auf Schwachstellen. Im Jahr 2018 wurden 61 Schwachstellen gefunden, wovon 29 von den Herstellern beseitigt wurden. Diese fanden sich in Drittanbieter-Software (17), Fahrzeug-Software (15), PLC-Entwicklungsumgebungen (14), in IIoT (10) sowie in HMI (Human-Machine-Interface; 5).
Kaspersky-Empfehlung für industrielle Cybersicherheit
- Betriebssysteme und Anwendungssoftware auf Systemen, die Teil des industriellen Netzwerks des Unternehmens sind, müssen – wie im klassischen Unternehmensnetzwerk auch – regelmäßig aktualisiert werden;
- Sicherheitsupdates für SPS-, RTU- und Netzwerkgeräte, die in ICS-Netzwerken verwendet werden, einspielen;
- Netzwerkverkehr auf Ports und Protokolle, die auf Edge-Routern und innerhalb der OT-Netzwerke der Organisation verwendet werden, beschränken;
- Zugriffskontrolle für ICS-Komponenten im industriellen Netzwerk des Unternehmens und an dessen Grenzen prüfen;
- Eine dedizierte Schutzlösung auf ICS-Servern, Workstations und HMIs wie Kaspersky Industrial CyberSecurity verwenden. Diese Lösung umfasst die Überwachung, Analyse und Erkennung des Netzwerkverkehrs, um OT- und industrielle Infrastruktur vor zufälligen Malware-Infektionen und dedizierten industriellen Bedrohungen zu schützen.
- Sicherheitslösungen und alle Technologien auf dem aktuellsten Stand halten und sicherstellen, dass alle vom Hersteller empfohlenen Schutz-Technologien aktiviert sind.
- Mitarbeiter, Partner und Lieferanten, die Zugang zum Netzwerk haben, entsprechend schulen.
Industrielle Cyberimmunität: Eugene Kaspersky mit Keynote auf der Hannover Messe
Kaspersky Lab informiert vom 1. bis zum 5. April 2019 auf der Hannover Messe Industrie (Halle 6, Stand D15) über alle derzeit und in Zukunft drängenden Fragen und Antworten im Bereich industrielle Cybersicherheit – und wie sich Organisationen gegen Cyberattacken auf kritische Infrastrukturen wie Produktions- oder Automatisierungssysteme immunisieren können.
Eugene Kaspersky, CEO von Kaspersky Lab, hält eine Keynote mit anschließender Podiumsdiskussion – beide Veranstaltungen finden im Forum Industrie 4.0 in Halle 8 statt.
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