Die Nutzung von sozialen Medien hat einen erheblichen Einfluss auf das Interesse und Verhalten von Menschen im Bereich Kryptowährungen.
Eine Studie von Lu Fan, Wissenschaftlerin an der University of Georgia, zeigt, dass Nutzer sozialer Netzwerke signifikant häufiger in digitale Währungen investieren als Menschen, die diese Plattformen meiden. Interessanterweise steigt die Wahrscheinlichkeit, dass jemand in Kryptowährungen investiert, mit der Anzahl der genutzten sozialen Plattformen.
Social-Media-Nutzer als Vorreiter der Krypto-Investitionen
Laut Fans Untersuchung hat etwa die Hälfte der befragten Social-Media-Nutzer bereits in Kryptowährungen investiert. Im Gegensatz dazu gaben nur zehn Prozent der Nicht-Nutzer an, dass sie in digitale Währungen investiert hätten. Besonders aktive Plattformen wie YouTube, Reddit, Twitter und Clubhouse scheinen das Interesse an Kryptowährungen stärker zu fördern.
Fan erklärt dies mit der Art der Inhalte: Plattformen wie YouTube und Reddit bieten längere Formate und tiefere Diskussionen über Kryptowährungen. Im Gegensatz dazu konzentrieren sich visuell orientierte Plattformen wie Instagram stärker auf Bild- und Videoinhalte, was das Interesse an Kryptowährungen weniger fördern könnte.
Prominente und der Einfluss sozialer Netzwerke
Ein zentraler Faktor für die gestiegene Investitionsbereitschaft sind prominente Vorbilder. „Viele Menschen sprechen in den sozialen Medien über Kryptowährungen und wie beliebt sie geworden sind. Auch viele Prominente sprechen darüber. Die Leute kommen zum Schluss, dass sie auch in Kryptowährungen investieren sollten, da Freunde, Familien und bewunderte Prominente ebenfalls darin investieren“, sagt Fan.
Männer und Personen mit einer höheren Risikobereitschaft seien laut der Studie besonders investitionsfreudig. Ältere Menschen und solche mit höherem Bildungsniveau hingegen zeigten weniger Interesse.
Steigendes Bewusstsein für Kryptowährungen
Selbst bei Personen, die nicht investieren, nimmt das Bewusstsein für digitale Währungen zu. Während 2018 weniger als 20 Prozent der Befragten angaben, über eine Investition nachzudenken, war dieser Anteil bis 2021 auf über ein Drittel gestiegen.
Dennoch warnt Fan vor den Risiken von Kryptowährungen: „Investitionen in digitale Währungen sind mit Risiken verbunden. Kryptowährungen können volatil und unvorhersehbar sein. Wenn Menschen über Investitionen in Kryptowährungen nachdenken, sollten sie nicht einfach der Masse folgen. Für einige Anleger mit hoher Risikotoleranz mag es geeignet sein, aber es ist wichtig, sich zu fragen: Ist Kryptowährung etwas für mich? Kann sie mir helfen, meine finanziellen Ziele zu erreichen?“
Vorsicht vor Fehlinformationen und Betrug
Fan rät dazu, soziale Medien nicht als primäre Informationsquelle für Investitionen in Kryptowährungen zu nutzen. Plattformen seien oft ein Nährboden für Fehlinformationen und Betrug, und viele Nutzer würden ihr Wissen in diesem Bereich überschätzen. Besonders junge Investoren seien anfällig für schlechte Beratung und Online-Betrüger.
Chancen und Risiken sorgfältig abwägen
Die Studie zeigt, wie stark soziale Medien das Investitionsverhalten beeinflussen können. Während sie eine wichtige Plattform für Diskussionen und Informationen über Kryptowährungen bieten, bergen sie auch Risiken durch Desinformation und Betrug. Eine kritische Auseinandersetzung mit der eigenen Risikobereitschaft und finanziellen Zielen ist unerlässlich, bevor Investitionsentscheidungen getroffen werden.