Eine aktuelle Studie von Avanade zeigt: Gehobene Mittelstandsunternehmen in Deutschland, setzen große und konkrete Hoffnungen in Künstliche Intelligenz (KI). So wird bei entsprechenden Investitionen eine Rendite mit Faktor vier innerhalb eines Jahres erwartet.
Als zentrale Herausforderungen sehen die Befragten die Bereitschaft der Beschäftigten, die Verwaltung der Daten und die technische Infrastruktur.
Der „Avanade Trendlines: AI Value Report 2025“ basiert auf den Daten von weltweit 4.100 (DE: 300) Geschäfts- und IT-Entscheidungsträgern aus dem gehobenen Mittelstand – gemäß der Kategorisierung dieser Erhebung sind darunter Unternehmen mit 500 Millionen bis fünf Milliarden Dollar Umsatz eingeordnet. Die Befragten nennen als eines der wichtigsten Ziele für das Jahr 2025 den gewinnbringenden Einsatz von KI-Anwendungen wie Microsoft Copilot. Mit solchen Tools soll es gelingen, zusätzliche Umsätze zu erzielen und gleichzeitig eine kollaborativere Arbeitsplatzkultur aufzubauen. Zu den weiteren wichtigen Ergebnissen gehören:
Erhöhte Budgets: 53 Prozent (DE: 54 Prozent) der Befragten erwarten, dass sie ihre Budgets für KI-Projekte um bis zu 25 Prozent erhöhen werden.
Dringlichkeit durch Wettbewerbsdruck: Da 85 Prozent (DE: 91 Prozent) der Befragten befürchten, ohne eine rasche Einführung von KI im Wettbewerb an Boden zu verlieren, hat die rasche Umsetzung oberste Priorität.
Wesentliche Vorarbeiten noch fällig: Mit 48 Prozent weltweit und 37 Prozent in Deutschland befindet sich fast die Hälfte bzw. über ein Drittel der Unternehmen in der Phase der Definition des Business Case; 44 Prozent global beziehungsweise 51 Prozent in Deutschland arbeiten am Konzeptnachweis.
„Mittelständische Unternehmen befinden sich bei KI an einem entscheidenden Punkt: Investitionen müssen nicht nur auf die Effizienz einzahlen, sondern auch künftige Innovationen und nachhaltiges Wachstum fördern“, erklärt Stefan Smolka, Geschäftsführer der Avanade GmbH in Deutschland. „Es gibt also ein Spannungsverhältnis zwischen Kostensenkungen und Wachstumsambitionen. Mehr noch: Bei der Produktivität mit KI geht es nicht nur darum, Dinge schneller zu erledigen; es geht darum, die Arbeit selbst neu zu gestalten. Der Mensch steht im Mittelpunkt dieses Wandels. Das erfordert Anpassungsbereitschaft der Belegschaft, klare Kommunikation und entsprechende Schulungen. Führungskräfte müssen zudem überdenken, wie sie die Zusammenarbeit voranbringen – und dabei gleichzeitig die Produktivität messen.“
KI-Einsatz: Bedenken bei Infrastruktur und Datensicherheit
Die Studie unterstreicht zudem dringende Bedenken hinsichtlich der technologischen Infrastruktur und der Datensicherheit:
95 Prozent (DE: 91 Prozent) der Führungskräfte beschleunigen ihre Pläne zur Modernisierung von Altsystemen.
76 Prozent (DE: 87 Prozent) geben an, dass schlechte Datenqualität und -verwaltung den Fortschritt der KI behindert
94 Prozent (DE: 83 Prozent) stufen den Schutz sensibler Daten als kritisch ein; darum investieren die Unternehmen verstärkt in die Daten-Governance: 44 Prozent (DE: 43 Prozent) planen die Einführung neuer Datenplattformen, und 41 Prozent (DE: 40 Prozent) legen Governance-Standards fest.
Um die Skalierung von KI zu unterstützen, werden global 27 Prozent die Budgets auf Daten und Analysen konzentrieren; hier liegt eine relativ große Varianz zu deutschen Unternehmen vor, bei denen der zugehörige Wert bei 42 Prozent deutlich höher liegt – im Gegensatz zur Automatisierung, die für hiesige Entscheider niedrigere Priorität hat (17 Prozent weltweit vs. 8 Prozent DE). Sicherheit und Cyber-Resilienz werden hingegen welt- wie deutschlandweit mit 15 Prozent gewichtet.
Durchgeführt haben die Studie die unabhängigen Marktforschungsunternehmen McGuire Research Services und Vanson Bourne. Im Rahmen der beiden separaten Untersuchungsprojekte wurden im August und September 2024 insgesamt 4.100 IT-Entscheidungsträger und leitende Geschäftsentscheider außerhalb der IT befragt, und zwar in Australien, Brasilien, Frankreich, Deutschland, Italien, Japan, den Niederlanden, Spanien, Großbritannien und den USA. Die Befragten arbeiteten für Unternehmen mit einem weltweiten Jahresumsatz zwischen 500 Millionen und fünf Milliarden US-Dollar in den folgenden Branchen: Bankwesen, Konsumgüter und Dienstleistungen, Energie, Regierung, Gesundheitswesen, Biowissenschaften, Produktion, Non-Profit-Organisationen und Einzelhandel.
(pd/Avanade)