Check Point Research stellt in seinem »Mid-Year Security Report« fest, dass Bildungs- und Forschungseinrichtungen vermehrt Ziel von Cyberangriffen waren. Weltweit zeigen sich große regionale Unterschiede. Die DACH-Region rangiert in Europa im oberen Drittel.
Check Point Research (CPR), die Threat-Intelligence-Abteilung von Check Point Software Technologies, hat seinen »Mid-Year Security Report« vorgelegt. Demnach war der Bildungs- und Forschungssektor im ersten Halbjahr 2023 weltweit am stärksten von Cyberangriffen betroffen, wobei die regionalen Unterschiede groß sind.
Deutschland verzeichnet 858 Angriffe je Organisation im ersten Halbjahr 2023, ein Abschwung um ein Prozent im Jahresvergleich; Österreich 1.015 Angriffe, was einer Zunahme um drei Prozent entspricht; die Schweiz 855 Angriffe, somit eine Zunahme von sieben Prozent. Damit bewegt sich die DACH-Region im oberen Drittel der europäischen Länder, wenn die absolute Fallzahl als Vergleich herangezogen wird.
Die Niederlande kommen mit 598 Angriffen (minus 18 Prozent) mit am glimpflichsten davon. Großbritannien mit Nordirland mit 866 Angriffen (plus 19 Prozent) rangieren ungefähr auf dem Level der DACH-Staaten.
Dazu im Vergleich verbuchen Taiwan 3.245 (plus 10 Prozent), Indien 2.152 (plus 20 Prozent) und Argentinien 2.026 (plus 21 Prozent) deutlich höhere Raten. Daten für China liegen nicht vor. Die USA stehen bei 967 Angriffen (plus 10 Prozent).
Bildungs- und Forschungssektor im Fokus Cyberkrimineller
In diesem Jahr verzeichnete der Bereich Bildung und Forschung weltweit durchschnittlich 2.256 wöchentliche Attacken pro Organisation. Europa liegt mit 2.427 Attacken pro Woche und je Organisation auf Platz 2 – ein Anstieg um elf Prozent im Vergleich zum Sommer 2022 und damit der mit Abstand stärkste Anstieg weltweit.
In diesem Segment verzeichnet die Region APAC (Asia and Pacific) mit durchschnittlich 4.529 Angriffen pro Woche die höchste Rate, trotz einem Rückgang von zwei Prozent. Nord-Amerika mit 1.264 Angriffen wöchentlich verbucht sogar einen Rückgang um 14 Prozent und liegt noch hinter Afrika (1.69ß Angriffe) und Südamerika (1.533 Angriffe).
Platz zwei der Bereiche wird von Regierung und Militär mit 1.759 und Platz drei vom Gesundheitswesen mit 1.666 durchschnittlichen Angriffen pro Woche und Organisation weltweit eingenommen.
Die Sicherheitsforscher erklären die besondere Gefährdung des Bildungs- und Forschungssektor damit, dass einerseits die Digitalisierung zahlreiche Angriffsmöglichkeiten eröffnet habe und der Sektor mit einer großen Menge an sensiblen Schüler-, Studenten- und Forschungsdaten, einschließlich privater und finanzieller Informationen, sehr attraktiv geworden sei.
Weitere Informationen: