Der Chef der Kurzvideo-Plattform Tiktok, Shou Zi Chew, soll sich am Donnerstag (ab 15.00 Uhr MEZ) Fragen von US-Abgeordneten stellen. Der Top-Manager ist im Ausschuss für Energie und Handel des Repräsentantenhauses vorgeladen. Es soll um die Sicherheit der Daten von Amerikanern auf der Kurzvideo-Plattform sowie den Schutz von Kindern gehen. In den USA ist unter Verweis auf Sorgen auf die Datensicherheit ein Verbot der App im Gespräch.
Tiktok gab vor der Befragung im Kongress bekannt, dass der Dienst inzwischen mehr als 150 Millionen Nutzer in den USA habe und auch von vielen kleinen und mittleren Unternehmen für ihr Geschäft eingesetzt werde.
Tiktok mit mehr als einer Milliarde Nutzer ist die einzige große und auch im Westen erfolgreiche Online-Plattform, die nicht aus den USA stammt. Der Dienst steht zunehmend unter Druck, weil er zum aus China stammenden Bytedance-Konzern gehört. In den USA und Europa wird die Sorge geäußert, dass chinesische Behörden und Geheimdienste über Tiktok Daten über Nutzer sammeln oder sie beeinflussen könnten. Die US-Regierung fordert laut Medienberichten den Ausstieg chinesischer Anteilseigner.
Tiktok weist die Verdächtigungen zurück und betont, man sehe sich nicht als Tochter eines chinesischen Unternehmens, da Bytedance zu 60 Prozent im Besitz westlicher Investoren sei und den Firmensitz auf den Cayman-Inseln habe. Kritiker kontern, dass die chinesischen Gründer bei einem Anteil von 20 Prozent die Kontrolle dank höherer Stimmrechte hielten und Bytedance eine große Zentrale in Peking habe.
dpa