Das amerikanische Technologie-Unternehmen Perplexity AI erreicht einen bedeutenden Meilenstein in seiner noch jungen Unternehmensgeschichte. Wie Geschäftsführer Aravind Srinivas mitteilte, verarbeitet die auf KI basierende Suchmaschine mittlerweile über 100 Millionen Anfragen pro Woche.
Das nächste Ziel des Unternehmens bestehe nun darin, täglich mehr als 100 Millionen Nutzeranfragen zu bedienen. Die Erfolgsmeldung fällt in eine Phase intensiver Expansionsbestrebungen. Wie aus Unternehmenskreisen verlautet, strebt Perplexity eine neue Finanzierungsrunde in Höhe von etwa 500 Millionen Dollar an, die das Unternehmen mit 8 Milliarden Dollar bewerten würde. Dies wäre bereits die vierte Kapitalerhöhung binnen eines Jahres und würde die Bewertung gegenüber dem Sommer, als das Unternehmen noch mit 3 Milliarden Dollar taxiert wurde, mehr als verdoppeln.
Auch operativ verzeichnet das Unternehmen bemerkenswerte Fortschritte. Der hochgerechnete Jahresumsatz beläuft sich mittlerweile auf etwa 50 Millionen Dollar – eine Verfünffachung gegenüber März dieses Jahres. Um das Wachstum weiter voranzutreiben, plant Perplexity die Einführung eines neuartigen Werbemodells. Dabei sollen Unternehmen für „gesponserte“ Fragen bieten können, die von der KI mit vom Werbetreibenden freigegebenen Antworten beantwortet werden.
Was macht Perplexity so besonders?
Die neue Suchmaschine Perplexity bezeichnet sich selbst als „Schweizer Taschenmesser der Informationsfindung“. Das Konzept verbindet die Vorteile moderner Sprachmodelle mit klassischer Websuche – eine Mischung, die auch der Technologiekonzern Google mit seinem Projekt Gemini anstrebt, bislang jedoch mit überschaubarem Erfolg. Perplexity hingegen präsentiert sich erstaunlich ausgereift: Die Plattform vereint die dialogischen Kompetenzen eines Chatbots mit der Fähigkeit, tagesaktuelles Wissen aus dem Internet zu verarbeiten.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Suchmaschinen erfolgt die Interaktion in natürlicher Sprache. Das System durchforstet täglich das World Wide Web und kann somit auch über jüngste Entwicklungen, Sportergebnisse und andere aktuelle Geschehnisse Auskunft geben. Dennoch wäre es verfehlt, Perplexity als vollwertigen Ersatz für etablierte Dienste wie ChatGPT oder Google zu betrachten. Vielmehr deutet sich hier an, wie die Zukunft der digitalen Informationssuche aussehen könnte.
Probleme mit Urheberrecht
Doch der Erfolg wird von juristischen Auseinandersetzungen überschattet. Anfang der Woche reichten die zum News-Corp-Konzern gehörenden Verlage Dow Jones (Wall Street Journal) und New York Post Klage gegen Perplexity ein. Der Vorwurf: Das Unternehmen verwende urheberrechtlich geschützte Inhalte ohne Erlaubnis und entziehe den Verlagen dadurch Leser und Werbeeinnahmen.
Srinivas reagierte überrascht auf die Klage und signalisierte Gesprächsbereitschaft. Statt klassischer Lizenzvereinbarungen schlug er Partnerschaften vor, bei denen die Verlage an den Werbeeinnahmen beteiligt würden. Zudem bot er an, den Verlagen KI-Chatbots zur Verfügung zu stellen, die Nutzerfragen auf Basis der jeweiligen Verlagsinhalte beantworten könnten.