Der dänische Cloudanbieter CloudNordic hat offiziell sein Geschäft aufgegeben. Dies folgt nach einer Ransomware-Attacke im August 2023, bei der Hacker die Systeme des Unternehmens verschlüsselt und ein Lösegeld in Höhe von sechs Bitcoin gefordert hatten (damals umgerechnet 150.000 Euro).
Trotz der gravierenden Bedrohung lehnte CloudNordic es ab, das geforderte Lösegeld zu zahlen. Die daraus resultierende finanzielle und operationelle Krise hat nicht nur CloudNordic, sondern auch mit ihm verbundene Unternehmen in den Ruin getrieben. Netquest ApS, ein weiteres Unternehmen unter demselben Besitz, wurde ebenfalls für insolvent erklärt. Laut Henrik Wulff Jørgensen, der kurz nach dem Vorfall als CEO zurücktrat, wird dasselbe Schicksal voraussichtlich auch das Schwesterunternehmen Azerocloud ereilen. Über die Insolvenz von CloudNordic berichtete Golem hierzulande als Erstes und verwies auf einen Bericht von Computerworld.
Der Kollaps von CloudNordic wurde durch die offizielle Eintragung der “Zwangsauflösung” im CVR-Register, dem dänischen Unternehmensregister, besiegelt. Die Verwaltungssysteme und Sicherheitskopien des Unternehmens waren besonders verwundbar, da mehrere Server im Zuge eines Umzugs vorübergehend in einem gemeinsamen Netzwerk untergebracht wurden – ein Netzwerk, das offenbar bereits vor dem Umzug kompromittiert war.
Die Cyberkriminellen verschlüsselten alle Serverfestplatten des Unternehmens, einschließlich der primären und sekundären Backup-Systeme, was zu einem kompletten Systemausfall führte. Die Daten der Kunden waren ebenfalls nicht mehr wiederherstellbar.
Der einstige CEO Martin Haslund hatte bereits früh gewarnt, dass das Unternehmen den Cyberangriff wahrscheinlich nicht überstehen würde.