Das Online-System der Industrie- und Handelskammer zu Rostock (IHK) ist nach einem Cyberangriff weitestgehend wieder hergestellt. Bereits seit dem 3. August seien die IHK-Mitarbeiter nur stark eingeschränkt zu erreichen gewesen, teilte die Kammer am Montag mit. «In einem zügig eingerichteten Krisenstab haben wir in Rostock gemeinsam mit der gesamten IHK-Organisation, die ebenfalls betroffen war, dafür Sorge getragen, dass unsere Arbeitsfähigkeit trotz der Attacke erhalten bleibt», sagte der Hauptgeschäftsführer der Kammer, Thorsten Ries.
Die IT-Experten der IHKs hätten konsequent reagiert, indem sie alle EDV-Systeme vom Netz genommen hätten. «Das hat Schlimmeres abgewehrt», so Ries. Nach einer umfassenden sicherheitstechnischen Prüfung der IT-Systeme sei gewährleistet, dass Empfänger von E-Mails der IHK zu Rostock diese bedenkenlos öffnen und bearbeiten könnten.
Hinter dem Cyber-Angriff stecken nach Erkenntnissen der IT-Forensiker und des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik sehr professionelle Hacker. Deren Vorgehensweise deute auf einen Angriff zum Zweck der Spionage oder Sabotage hin, auch wenn ein finanziell motivierter Hintergrund des Angriffs noch nicht ausgeschlossen werden könne, hatte die IHK-GfI, der IT-Servicedienstleister der IHK-Organisation, im September mitgeteilt. Das Unternehmen trennte wegen der Attacke Anfang August die IT-Systeme aller 79 Industrie- und Handelskammern vom Internet.
dpa