Der Facebook-Konzern Meta wollte öffentliche Beiträge von Nutzern in Europa zum Training seiner KI-Modelle verwenden. Nach Druck von Datenschützern wird vorerst nichts daraus.
Der Facebook-Konzern Meta schiebt nach Gegenwind von Datenschützern den Start seiner neuen KI-Software in Europa auf. Auslöser ist die Forderung der für Meta in der EU zuständigen irischen Datenschutzbehörde, die KI-Modelle vorerst nicht mit öffentlich verfügbaren Beiträgen von Facebook und Instagram zu trainieren.
Ohne das Anlernen mit lokalen Inhalten würde man Nutzern in Europa kein erstklassiges Erlebnis bieten können, argumentierte Meta in einem Blogeintrag am Freitag. Zugleich zeigte sich der Konzern überzeugt, dass sein Ansatz europäischen Gesetzen und Regelungen entspreche. Nicht nur Meta trainiere Künstliche Intelligenz – «und wir sind transparenter als viele andere in unserer Branche».
Zuvor war kritisiert worden, dass Meta keine ausdrückliche Einwilligung der Nutzer vorsah, sondern lediglich die Möglichkeit, der Verwendung der Daten zu widersprechen. Die Datenschutz-Aktivisten der Organisation noyb reichten deswegen vergangene Woche Beschwerden in elf Ländern ein. Sie prangerten auch an ein «trügerisches und kompliziertes» Verfahren beim «Opt-Out» an.
Meta machte ursprünglich geltend, dass es ein «berechtigtes Interesse» am Training der KI-Modelle gebe und dass dafür nur öffentlich verfügbare Inhalte von erwachsenen Nutzern genutzt werden sollen. Die irische Datenschutzbehörde begrüßte am Freitag die Meta-Entscheidung, die Pläne in Europa aufzuschieben.
Mit der KI-Software Meta AI tritt der Konzern gegen andere Programme wie den bekannten Chatbot ChatGPT an. Meta AI soll Texte und Bilder erstellen sowie Fragen der Nutzer beantworten können. Der Facebook-Konzern betonte in den vergangenen Monaten wiederholt, dass Künstliche Intelligenz die Plattformen stark verändern werde. Meta bekräftigte zugleich, dass man die KI-Funktionen weiterhin auch nach Europa bringen wolle.
dpa