Matt Garman, CEO von Amazon Web Services (AWS), hat die neue „Return-to-the-Office“ (RTO) Richtlinie des Unternehmens verteidigt. Bei einem Mitarbeitertreffen in Seattle erklärte er, dass diejenigen, die diese Regelung nicht unterstützen, das Unternehmen verlassen können.
Ab Januar müssen die Mitarbeiter von Amazon an fünf Tagen pro Woche im Büro erscheinen. Garman behauptet, dass neun von zehn Mitarbeitern, mit denen er gesprochen hat, die neue Richtlinie befürworten. „Wenn es Leute gibt, die in dieser Umgebung einfach nicht gut arbeiten und das nicht wollen, ist das okay. Es gibt andere Unternehmen“, so Garman laut einer von Reuters eingesehenen Mitschrift. Er betonte, dass für wirklich innovative Produkte die persönliche Zusammenarbeit unerlässlich sei.
Die Ankündigung hat bei vielen Amazon-Mitarbeitern für Unmut gesorgt. Sie argumentieren, dass das Pendeln Zeit verschwendet und die Vorteile der Büroarbeit nicht durch unabhängige Daten belegt sind. Bisher galt bei Amazon eine Drei-Tage-Regelung für die Arbeit im Büro. Einige Mitarbeiter, die sich nicht daran gehalten hatten, wurden als „freiwillig ausgeschieden“ betrachtet und von den Unternehmenssystemen ausgesperrt.
Amazon, der zweitgrößte private Arbeitgeber weltweit, verfolgt damit eine härtere Linie als viele seiner Technologiekonkurrenten wie Google, Meta und Microsoft, die Zwei- bis Drei-Tage-Richtlinien für die Büroarbeit haben.
Garman zeigte sich begeistert von der Änderung und betonte, dass die Ziele des Unternehmens mit nur drei Tagen Büroarbeit nicht zu erreichen seien. Insbesondere die Führungsprinzipien von Amazon, die vorgeben, wie das Unternehmen arbeiten sollte, seien unter der aktuellen Richtlinie nur schwer einzuhalten. „Man kann sie nicht verinnerlichen, indem man sie auf der Website liest, man muss sie wirklich Tag für Tag erleben“, sagte er.