Einzelne Hamburger Schüler sind nach einem Medienbericht bei Schummelversuchen in Klausuren für das Abitur mit Hilfe einer Chatsoftware mit Künstlicher Intelligenz ertappt worden.
In mindestens einem Fall habe eine Lehrkraft ein Smartphone gefunden, auf dem ein Programm wie ChatGPT geöffnet war, wie NDR 90,3 am Freitag berichtete. Der Schüler habe den Betrugsversuch eingeräumt. Mit KI lassen sich eigenständig Texte zu beliebigen Fragestellungen produzieren.
Die Schulbehörde bestätigte dem NDR, dass es zudem mehrere Verdachtsfälle gibt. In weiteren Fällen waren Lehrkräfte beim Korrigieren misstrauisch geworden, weil Teile der Klausur mangelhaft, andere hingegen fehlerfrei waren, wie der Sender weiter berichtete. Die Schulen setzten daraufhin eine Software ein, die überprüft, mit welcher Wahrscheinlichkeit der Text von einer Künstlichen Intelligenz erstellt wurde. Ergebnis: wahrscheinlich wurde geschummelt. Sicher nachweisen kann die Rechtsabteilung der Schulbehörde das aber nicht.
Der Vorsitzende der Vereinigung der Hamburger Gymnasialschulleitungen, Christian Gefert, geht davon aus, dass nicht massenhaft bei den Abiturprüfungen geschummelt wurde. Er forderte im Gespräch mit NDR 90,3, dass die Schulbehörde klarer regeln sollte, wie die Schulen mit dem Thema Künstliche Intelligenz umgehen können. «Entscheidende Fragen zur Rechtssicherheit sind bisher unbeantwortet.»
dpa