In einem bemerkenswerten Fall von Produktpiraterie wurde der Geschäftsführer Onur Aksoy, ein 40-jähriger Mann aus Miami, zu einer mehrjährigen Haftstrafe und einer enormen Schadensersatzleistung verurteilt. Aksoy hatte über ein Jahrzehnt hinweg gefälschte Netzwerkprodukte von Cisco in die USA importiert.
Die von Aksoy geleiteten Unternehmen, bekannt unter dem Namen „Pro Network Entities“, dienten als Fassade für den Import zehntausender minderwertiger IT-Geräte aus China und Hongkong. Diese wurden in den USA mit gefälschten Cisco-Etiketten, Aufklebern und Verpackungen versehen und als hochwertige Produkte ausgegeben. Die gefälschten Geräte fanden ihren Weg in kritische Einrichtungen wie Krankenhäuser, Schulen sowie in militärische und andere staatliche Systeme. Besonders gravierend ist der Einfluss der Fälschungen auf hochsensible Bereiche der US-Streitkräfte, darunter Simulatoren für Kampfflugzeuge der US-Luftwaffe und der Marine.
Laut Nicole M. Argentieri, stellvertretende Assistenz-Justizministerin, umfassten die Aktivitäten den Verkauf von Netzwerkausrüstungen, die in Systemen verwendet wurden, welche unter anderem die Flugsimulatoren der F-15-Kampfjets und der P-8-Flugzeuge der US-Marine unterstützen.
Bryan D. Denny, Sonderermittler des Inspektorats des Verteidigungsministeriums, betonte die schwerwiegenden Folgen des Schemas: Die Einführung der gefälschten Produkte in die Lieferkette des Verteidigungsministeriums führte zu Ausfällen und mangelhafter Funktionsweise der Ausrüstungen.
Im Rahmen seiner Verurteilung muss Aksoy nun über 100 Millionen Dollar als Wiedergutmachung zahlen. Zusätzlich zu seiner sechsjährigen Haftstrafe wurde beschlossen, die beschlagnahmten gefälschten Waren im Wert von mehreren Millionen Dollar zu vernichten. Dieses Urteil markiert einen der größten Fälle von Markenfälschung, die je in den Vereinigten Staaten strafrechtlich verfolgt wurden.