Für bessere Lieferketten in der Halbleiterindustrie und Chipproduktion hat das Fraunhofer-Institut in Magdeburg (IFF) ein neues Forschungsprojekt gestartet.
Zusammen mit großen Unternehmen wie Intel Deutschland, Bosch, Infineon und Siemens gehe es darum, gemeinsam Standards für einen sicheren Datenaustausch zu erstellen, teilte das IFF mit. Das Projekt hat ein Gesamtvolumen von 30 Millionen Euro. Es sind rund 20 Unternehmen aus ganz Deutschland daran beteiligt.
Die Corona-Pandemie habe gezeigt, wie abhängig Deutschland und Europa bei Computerchips seien und welche Folgen schon kleine Störungen bei einzelnen Firmen für die gesamte Lieferkette haben könnten, erklärte Institutsleiterin Julia Arlinghaus. Dies habe einerseits Auswirkungen für Kunden, wenn technische Geräte nicht verfügbar seien oder teurer würden, andererseits für kleine Zulieferunternehmen, die Teil der langen Lieferkette seien. Ziel sei es, einen Datenaustausch zwischen den Unternehmen zu ermöglichen, um so auf Störungen in Lieferketten besser reagieren zu können. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz (KI) könnten Prognosen erstellt und so Lieferketten effizienter und nachhaltiger gestaltet werden.
Themen wie Datensicherheit und Betriebsgeheimnisse führten dazu, dass Unternehmen oft sehr zurückhaltend beim Austausch von Daten seien, erklärte Arlinghaus. Auch die Angst vor Hackerangriffen spiele eine Rolle. «Wir schaffen hier Standards für die ganze Branche.» Erfahrungen hatte das IFF Magdeburg bereits mit einem ähnlichen Projekt für die Autobranche gesammelt.
dpa