Faktenfehler in Bard-Demo: Google-Investoren zweifeln

Bard

Ein Faktenfehler in der ersten öffentlichen Demonstration des Google-Chatbots Bard hat die Aktie des Mutter-Konzerns Alphabet am Mittwochabend (Ortszeit) abstürzen lassen. Google hatte am Montag den Textroboter mit künstlicher Intelligenz vorgestellt, um Initiativen des Start-ups OpenAI und von Microsoft zu kontern. Am Mittwoch stellte sich allerdings heraus, dass Bard in seiner allerersten Demo sachlich daneben lag.

Bei einer von Google verteilten animierten Grafik (GIF) wurde am Montag die Antwort von Bard auf die Frage gezeigt: «Welche neuen Entdeckungen des James-Webb-Weltraumteleskops kann ich meinem 9-Jährigen erzählen?» Die Antwort beinhaltete auch die Aussage, das Teleskop habe «die allerersten Bilder eines Planeten außerhalb unseres eigenen Sonnensystems aufgenommen».

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Einige Astronomen wiesen danach jedoch darauf hin, dass dies nicht stimmt. Das erste Foto eines Exoplaneten sei bereits im Jahr 2004 aufgenommen worden. Das Bild könne man auch auf einer Website der NASA ansehen. Der Astrophysiker Grant Tremblay schrieb auf Twitter, er wolle kein Idiot sein und sei sich auch sicher, Bard werde beeindruckend sein. «Aber fürs Protokoll: JWST hat nicht “das allererste Bild eines Planeten außerhalb unseres Sonnensystems”» gemacht. Der Forscher verwies dabei auf ein Foto, das von der Europäischen Südsternwarte ESO in Chile aus 2004 aufgenommen wurde.

Google hatte bei der Vorstellung von Bard am Montag selbst darauf hingewiesen, dass das System auch noch fehlerhafte Antworten liefern kann. Die Investoren zeigten sich über den schwachen Start von Bard dennoch enttäuscht. Die Aktie des Konzern gab am Mittwoch kurz vor Börsenschluss um über 7 Prozent nach. Der Technologieindex Nasdaq dagegen gab am Mittwoch nur leicht um 1,8 Prozent nach.

Der Chatbot Bard ist ein Teil einer umfangreichen KI-Offensive von Google, mit dem der Suchmaschinenriese vor allem auf den Überraschungserfolg des kalifornischen Start-ups OpenAI und seines Text-Roboters ChatGPT reagiert. OpenAI ist finanziell eng mit dem Google-Wettbewerber Microsoft eng verbunden und hatte am Dienstag angekündigt, ChatGPT in seine bislang nur mäßig erfolgreiche Suchmaschine Bing zu integrieren

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dpa

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