EU-Kommission fordert mehr Transparenz von Google

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Mitten in der Urlaubszeit nehmen Brüssel und Verbraucherschützer in EU-Ländern die Hotel- und Flugsuche bei Google ins Visier. Sie wollen mehr Transparenz und geben dem Konzern zwei Monate Zeit für Änderungen.

Die Europäische Kommission und nationale Verbraucherschutzbehörden fordern von Google mehr Transparenz in seiner Suchmaschine. Konkret geht es unter anderem darum, dass Verbraucherinnen und Verbraucher erfahren, wie die Reihenfolge von Suchergebnissen zustande kommt und ob Geld dabei eine Rolle spielt, wie die Kommission am Montag mitteilte. Die Kommission gibt Google zwei Monate Zeit, über Änderungen an den Praktiken zu informieren.

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Wenn die Suchmaschine Preise für Flüge oder Hotels anzeige, sollten diese bereits zusätzliche Gebühren und Steuern enthalten, die bereits berechnet werden könnten, lautet eine weitere Forderung. Google müsse auch dafür sorgen, dass die gezeigten Hotel-Bewertungen verlässlich seien. Die Nutzer sollten verständlich über das Geschäftsmodell der Hotel- und Flugsuche informiert werden.

Verbraucher in der EU dürften nicht fehlgeleitet werden, wenn sie mit Hilfe von Suchmaschinen ihren Urlaub planen, betonte Justizkommissar Didier Reynders. Dafür müssten sie Zugang zu transparenten und fairen Informationen haben.

Darüber hinaus wird angemahnt, dass wenn Verbraucherschutzbehörden Verstöße gegen Schutzbestimmungen meldeten, diese Inhalte von Google schneller entfernt oder deaktiviert werden sollten. Auch befinden die Kommission und die Verbraucherschutzbehörden, dass Nutzer im Google Store aktuell nicht genügend Rechte haben – weil die Nutzungsbedingungen es dem Konzern erlaubten, einseitig Aufträge zu stornieren und Preisfehler zu korrigieren.

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Nach der Zweimonatsfrist sollen die nationalen Verbraucherschutzbehörden mit Unterstützung der EU-Kommission die Antwort von Google und angekündigte Änderungen prüfen. Wenn die Zusagen des Konzern dabei als nicht ausreichend eingestuft werden, solle es einen weiteren Dialog geben. «Am Ende können nationale Behörden Sanktionen verhängen», betonte die Kommission.

«Wir begrüßen den Dialog und arbeiten eng mit den Verbraucherschutzbehörden und der Europäischen Kommission zusammen», sagte ein Google-Sprecher in einer Reaktion auf die Forderungen. So solle gemeinsam identifiziert werden, wie Verbesserungen für die Nutzerinnen und Nutzer hergestellt und diese transparenter dargestellt werden können.

dpa

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