Hannover Messe

Security Operations Center: Effektiver Einsatz von KI

Cyberangriffe werden durch Künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen immer raffinierter – doch dieselben Technologien können auch für effiziente Abwehr genutzt werden.

Die zunehmenden Bedrohungen und der anhaltende Fachkräftemangel stellen Security Operations Centers (SOCs) vor große Herausforderungen – insbesondere, wenn es darum geht, eine immer größer werdende Datenflut zu bewältigen. Manuelle Prozesse sind dabei oft ineffizient, da sie wertvolle Ressourcen binden und die Reaktionszeiten verzögern.

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Diesen Herausforderungen begegnet Yarix mit Egyda, das gezielt auf Automatisierung durch Künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML) setzt, um Bedrohungen schneller und präziser zu erkennen. Mithilfe von Hyperautomatisierung werden sicherheitsrelevante Daten intelligenter verarbeitet, während ein spezialisiertes KI-Modell Analysten bei der Risikoeinschätzung unterstützt. Ergänzend ermöglicht eine fortschrittliche Verhaltensanalyse die frühzeitige Identifikation kompromittierter Zugangsdaten. Diese Technologien entlasten das SOC, beschleunigen die Reaktionszeiten und verschaffen Unternehmen einen entscheidenden Vorsprung.

Reaktionszeit mit Egyda um 50 Prozent schneller

„In 2024 hat unser SOC etwa 500.000 Warnungen verwaltet, 52 Prozent davon mit Hilfe von Egyda. Bei diesen 52 Prozent wurde jede vierte Meldung vollständig automatisiert und ohne menschliches Eingreifen bearbeitet“, berichtet Marco Iavernaro, Global SOC-Manager bei Yarix, über die Erfahrungen mit den neu eingesetzten Technologien. „Wir haben auch die Verringerung der Mean Time To Respond, also der Zeit zwischen dem Auslösen einer Warnung und der Reaktion des SOC, gemessen. Mit Egyda ist sie um 53 Prozent geringer.“

Eine zentrale Egyda-Komponente ist die Hyperautomatisierung. Um die Analyse und Korrelation von Sicherheitsdaten zu automatisieren und SOC-Mitarbeitende zu entlasten, wurden die Erkennungsszenarien aus SIEM-, EDR- und NDR-Tools nach Industriestandards wie MITRE ATT&CK standardisiert und in ein einheitliches Taxonomiesystem überführt. Basierend auf den Taxonomieschemata führt das System dynamische Abfragen in relevanten Datenbanken durch, um Sicherheitsanomalien präziser zu bewerten und miteinander in Beziehung zu setzen.

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Eine intern entwickelte Modellierungssprache, die das Herzstück des Systems ist, verarbeitet diese Daten, ergänzt sie um Metainformationen und gibt eine Bewertung der Anomalie in natürlicher Sprache (NLP) aus – inklusive Maßnahmen zur Eindämmung. Zudem wurden Eskalations- und Präsentationsprozesse automatisiert, sodass Sicherheitsvorfälle schneller und strukturiert an relevante Akteure weitergeleitet werden. Die Weiterentwicklung der NLP-Komponente soll das System künftig noch effizienter und wartungsfreundlicher machen.

VarGroup Hyperautomatisierung
Hyperautomatisierung in Security Operations Center: Egyda verarbeitet Sicherheitsvorfälle in Sekunden und gibt Handelsempfehlungen in natürlicher Sprache aus. (Quelle: Var Group)

Im Zusammenhang mit dem Security Operations Center hat Var Group mit seiner Abteilung für Cybersicherheit, Yarix zudem ein spezielles KI-Modell entwickelt. Dieses gibt eine Wahrscheinlichkeitsbewertung ab, ob eine von SIEM-, EDR- oder NDR-Plattformen gemeldete Anomalie ein echter positiver Befund ist. Als Basis für das Modell wurde ein einheitliches Datenformat für Sicherheitsanomalien der einzelnen Tools entwickelt. Nach der Standardisierung und der Übersetzung von Anomalien wurde das Modell, basierend auf Regressionsbäumen, mit 18 Monaten SOC-Daten trainiert.

Im Einsatz bewertet es alle gemeldeten Anomalien mit einer Wahrscheinlichkeitsskala von 0 bis 100 und zeigt die entscheidenden Faktoren fĂĽr die Bewertung an. Das Ziel des Modells ist es, die Analysten bei der Einstufung und Priorisierung der zu analysierenden Bedrohungen zu unterstĂĽtzen. Das Modell kann bei Bedarf nach Kundenanforderungen trainiert werden.

Zuverlässige Erkennung kompromittierter Zugriffsdaten

Ein weiteres Egyda-Tool ist YUBA: Das System nutzt Verhaltensanalyse und KI, um eine fortschrittlichere und genauere Anomalieerkennung als herkömmliche SIEM-Systeme zu gewährleisten. Es sammelt automatisch Rohprotokolle und erstellt ein detailliertes Zugriffsprofil basierend auf Benutzer, Zeitpunkt und IP-Adresse. Zusätzlich werden weitere Attribute auf Basis der IP-Adresse, wie Geodaten, APN, ISP und Geräteinformationen berücksichtigt. Dadurch kann YUBA Anomalien identifizieren, die auf einen möglichen Identitätsdiebstahl oder eine Kompromittierung der Zugangsdaten hinweisen.

Die KI-basierte Datenverarbeitung erfolgt in zwei Phasen: Zuerst wird die Authentifizierung mit dem bisherigen Nutzerverhalten verglichen; Abweichungen werden als potenziell anomal markiert. Danach wird ein speziell entwickelter Entscheidungsbaum genutzt, um weitere Kontextfaktoren zu prüfen und eine fundierte Bewertung der Authentizität vorzunehmen. YUBA liefert nicht nur Wahr/Falsch-Ergebnisse, sondern begründet erkannte Anomalien – dank der Integration in bestehende Hyperautomatisierungssysteme in natürlicher Sprache.

Als Cybersicherheitsexperte der Var Group präsentiert Yarix auf der Hannover Messe in Halle 16, Stand C06, modernste Sicherheitslösungen und lädt Besucher dazu ein, ihr Wissen auf die Probe zu stellen. Im Escape Game „Cyber Nightmare: Can you escape?“ erleben sie einen simulierten Cyberangriff und müssen sich in Bereichen wie Compliance, Incident Response und IT-Sicherheitstaktiken beweisen. Unterstützung gibt es von Egyda – die KI hilft, falsche Fährten zu eliminieren und den Angriff erfolgreich abzuwehren.

(cm/VarGroup)

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