Der norwegische Online-Marktplatz Adevinta hat wie erwartet den Zuschlag für die milliardenschwere Anzeigensparte von Ebay erhalten. Der Kaufpreis für den Geschäftsbereich mit Portalen wie Ebay Kleinanzeigen und mobile.de liege bei 9,2 Milliarden US-Dollar (8,0 Mrd Euro).
Durch die Übernahme entstehe der größte Online-Anzeigenmarkt der Welt. Adevinta setzte sich damit im Bieterrennen gegen ein Konsortium aus Finanzinvestoren sowie die Beteiligungsgesellschaft Prosus des Medienkonzerns Naspers durch.
Den Großteil der Summe will Adevinta allerdings nicht in bar, sondern mit eigenen Aktien bezahlen. Nur 2,5 Milliarden Dollar soll Ebay in bar erhalten. Auf diese Weise wird Ebay mit einer Beteiligung von 44 Prozent zum neuen Großaktionär von Adevinta – und bleibt dadurch auch an dem Anzeigengeschäft weiterhin beteiligt. Adevintas bisheriger Mehrheitseigner, der Medienkonzern Schibsted, will dem Deal den Angaben zufolge zustimmen. Er soll künftig statt mit 59 Prozent nur noch mit einem Drittel an Adevinta beteiligt sein.
An der Börse wurden die Nachrichten mit Begeisterung aufgenommen. Die Adevinta-Aktie legte in Oslo bis zur Mittagszeit um fast 36 Prozent zu. Damit wurde das Unternehmen an der Börse umgerechnet mit fast 11,7 Milliarden Dollar bewertet. Seit dem Jahreswechsel hat der Adevinta-Kurs jetzt um mehr als die Hälfte zugelegt.
Durch den Zusammenschluss soll der größte Anbieter von Online-Anzeigenmärkten der Welt entstehen, der in 20 Staaten mit rund einer Milliarde Einwohnern vertreten ist. Ebays Anzeigensparte ist bisher in 13 Ländern vertreten, Adevinta in 15. Legt man die Zahlen des Jahres 2019 zugrunde, entsteht durch den Zusammenschluss ein Unternehmen mit einem Umsatz von 1,8 Milliarden Dollar und einem Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fast 600 Millionen Dollar. Von der Fusion versprechen sich die beteiligten Unternehmen Synergien in Höhe von 150 bis 185 Millionen Dollar.
dpa