Die Mehrheit des deutschen Mittelstands wird der Coronavirus-Krise 2020 standhalten. Vor allem die Bereiche Bau, Gesundheit und Sozialwesen befinden sich weiterhin im Wachstum. Viele Unternehmen konnten sich durch hohe Eigenkapitalquoten von durchschnittlich etwa 39 Prozent vor Gewinneinbrüchen retten, wie eine Analyse des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) zeigt.
„Die Krise traf den Mittelstand zwar unerwartet, aber nicht unvorbereitet. Viele Unternehmen haben in den vergangenen guten Jahren vorbildlich gewirtschaftet, Gewinne wurden überwiegend im Unternehmen gelassen. Die hohe finanzielle Stabilität ermöglicht vielen Unternehmen, temporäre Verluste aus eigener Kraft über ihr Eigenkapital zu kompensieren“, erklärt DSGV-Präsident Helmut Schleweis.
Analysten des DSGV haben die Bilanzen von mehreren Hunderttausend deutschen Unternehmen ausgewertet. Die Gewinne im Mittelstand sinken bis Ende 2020 um 44 Prozent im Vergleich zum Vorjahresniveau. Der Umsatz erleidet einen Einbruch von 5,7 Prozent. Jedoch bleiben die Unternehmen im Durchschnitt rentabel und werden eine Umsatzrendite von 3,5 Prozent erreichen, so die Studie.
Insolvenzwelle bleibt vorerst aus
Laut Schleweis wird im Jahr 2020 eine Insolvenzwelle ausbleiben. Dennoch ist die Lage angespannt. Gastgewerbe, Tourismus- und Automobilindustrie oder das Messe- und Eventgeschäft kämpfen im Vergleich zu anderen Branchen mit erheblichen Umsatzverlusten. Der finanzielle Erfolg des Mittelstandes hängt vor allem davon ab, wie sich die Krise im Jahr 2021 weiterentwickelt.
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