Die vorherrschende Krise bremst den Einzelhandel aus. Doch nicht nur die stationären Geschäfte sehen sich mit den Auswirkungen konfrontiert: Laut einer Befragung* im Auftrag von Trusted Shops befürchten 11 Prozent der Online-Händler, dass ihre Existenz gefährdet ist. Der Großteil von ihnen sieht sich zudem mit weniger Bestellungen und Problemen mit Lieferanten und Partnern konfrontiert.
Zu Anfang der Corona-Krise schien es so, dass Onlineshops ihr Geschäft ausbauen könnten. Doch schon kurz darauf wurde klar, dass auch Internethändler die Auswirkungen der Pandemie stark zu spüren bekommen. Jeder zehnte Shopbetreiber sieht derzeit sogar ihre Existenz gefährdet (11 Prozent). Wie kommt es zu dieser Befürchtung? Fast die Hälfte der Shops verzeichnet aktuell weniger Bestellungen (45 Prozent) und dadurch auch weniger Umsatz. Dazu erschweren Probleme in der Zusammenarbeit mit Lieferanten und Partnern 43 Prozent der Online-Händler die Arbeit.
Um dieser Entwicklung entgegen zu wirken, haben viele Onlineshops reagiert. Die Themen, die ihre Kunden nun ansprechen und bewegen, sind andere als noch vor ein paar Monaten. Daher hat die Hälfte (50 Prozent) ihre Marketing- und Werbemaßnahmen umgestellt und auf die Situation abgestimmt. Auch die Bedürfnisse und die Nachfrage der Onlineshopper haben sich verändert. Um darauf zu reagieren, haben etwa genauso viele haben ihr Produktangebot angepasst (47 Prozent). Um einen zusätzlichen Kaufanreiz zu schaffen, haben 40 Prozent der Shopbetreiber ihre Lieferzeiten hervorgehoben. Bei Wartezeiten von bis zu sechs Wochen können schnelle Verfügbarkeiten entscheidend für die Kaufentscheidung sein.
Zusammenarbeit mit stationären Einzelhändlern
Trotz all der Probleme und Herausforderungen, die Online-Händler selbst bewältigen müssen, wäre über die Hälfte von ihnen bereit, mit stationären Einzelhändlern zusammenzuarbeiten (56 Prozent). Der Großteil von ihnen weiß jedoch nicht, wie eine solche Kooperation aussehen kann (56 Prozent). Eine Möglichkeit ist, dass arbeitslose Mitarbeiter aus dem stationären Handel bei Shops mit stark angestiegener Nachfrage aushelfen könnten. Dies würden 41 Prozent der Shopbetreiber unterstützen.
Wie Onlineshops auch zukünftig durch die Krise kommen, kann bislang kaum abgeschätzt werden. Es bleibt zu hoffen, dass die Maßnahmen dazu beitragen, dass auch kleinere Shops weiterhin bestehen bleiben.
*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Befragung durchgeführt mit Surveymonkey, an der 141 Betreiber von Onlineshops im April 2020 teilnahmen.