Die Ansiedlung des taiwanesischen Chip-Konzerns TSCM in Dresden lässt Sachsens Regierung jubeln. Die Entscheidung sei ein «großer Gewinn und eine wunderbare Nachricht für Sachsen, Deutschland und ganz Europa», kommentierte Ministerpräsident Michael Kretschmer die Ankündigung am Dienstag. «Ich bin froh und stolz, dass der Freistaat mit seinen Standortvorteilen überzeugen konnte und mit TSMC einer der weltweit führenden Chiphersteller sein erstes europäisches Halbleiterwerk in Sachsen errichten will.»
TSMC hatte am Dienstag angekündigt, eine Halbleiterfabrik in der sächsischen Landeshauptstadt bauen zu planen. TSMC erwartet demnach, dass die gesamte Investitionssumme zehn Milliarden Euro übersteigen wird. Das Werk soll gemeinsam mit den Konzernen Bosch, Infineon und NXP gebaut werden, die jeweils zehn Prozent an dem Gemeinschaftsunternehmen halten sollen. TSMC kommt auf 70 Prozent. Der Mitteilung zufolge sollen etwa 2000 Jobs entstehen. Der Produktionsstart wird für 2027 angestrebt.
«Der Bau einer komplett neuen Halbleiterfabrik wird Europas größtes Mikroelektronikcluster, Silicon Saxony, und den gesamten Wirtschafts- und Technologiestandort Sachsen weiter stärken und so für einen kräftigen Wachstumsschub sorgen», erklärte Kretschmer. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Europäische Kommission nun rasch den Weg dafür freimacht, damit die Fördermittel des Bundes für diese Zukunftsinvestition fließen können.
Nach den Worten von Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) wird das Halbleiterwerk die größte Einzelinvestition eines Unternehmens in Sachsen seit 1990. «Die Entscheidung von TSMC ist die Nachricht des Jahres – nicht nur für Sachsen, sondern auch für die Bundesrepublik und ganz Europa. Das Industrieland Sachsen schreibt mit dieser Ansiedlung seine erfolgreiche Wirtschaftsgeschichte fort und wird mit TSMC zum globalen Halbleiterstandort.» Zugleich stärke die Investition im Herzen Europas den gesamten Kontinent, der sich unabhängiger von Chip-Importen aus den USA und Asien mache.
Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) bezeichnete die Ansiedlung als «Turbo-Boost» für den Standort. «Wenn sich ein Weltmarkt- und Technologieführer im globalen Wettbewerb für Dresden entscheidet, sagt das auch viel über die bisherige Entwicklung und Bedeutung unseres Hochtechnologiestandortes. Unser einzigartiges Ökosystem aus hochinnovativen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und Hochschulen hat eine immer stärkere Anziehungskraft entfaltet.»
dpa