Der Autozulieferer Bosch bündelt die Entwicklungsaktivitäten der übergreifend einsetzbaren Fahrzeugsoftware unter dem Dach der Tochtergesellschaft ETAS. Mit der neuen Aufstellung wolle das Unternehmen ein führender Anbieter in diesem Bereich werden, sagte der zuständige Bosch-Geschäftsführer Stefan Hartung am Dienstag in Gerlingen bei Stuttgart.
Es geht dabei um sogenannte Basissoftware für verschiedene Autohersteller und andere Zulieferer. Es soll eine zentrale Plattform entstehen, mit der Software effizienter und mit Partnern entwickelt werden kann.
Ab Mitte 2022 sollen 2300 Fachleute aus den unterschiedlichsten Entwicklungsbereichen von Bosch und ETAS zusammengeführt werden. Hartung sagte, automobile Softwareentwicklung sei eine Kernkompetenz von Bosch. Der Markt für Automobilsoftware sei milliardenschwer. Bosch rechne bis 2030 jährlich mit einem zweistelligem Wachstum.
In der neuen Organisation soll der Mitteilung zufolge auch die im Februar gestartete Zusammenarbeit von Bosch und Microsoft fortgesetzt werden. Ziel der Kooperation sei eine durchgängige Softwareplattform für die Vernetzung von Auto und Cloud.
Der Autokonzern Stellantis will mit Software im Auto ein Multimilliarden-Geschäft machen. Bis 2026 will die Opel-Mutter (Peugeot, Citroën, Fiat, Chrysler) rund vier Milliarden Euro zusätzlichen Umsatz mit softwaregetriebenen Diensten pro Jahr erzielen. 2030 sollen es jährlich dann 20 Milliarden Euro sein, wie das Unternehmen in Amsterdam mitteilte. Zum Beginn des nächsten Jahrzehnts sollen 34 Millionen vernetzte Autos des Konzerns unterwegs sein, mit denen Stellantis Geld erwirtschaften will. Derzeit zählt das Unternehmen weltweit 12 Millionen solcher Autos.
dpa