Nach Internet-Streit

Baidu-Datenpanne? Vizepräsidenten-Tochter leakt Nutzerdaten

Baidu
Bildquell: Testing/Shutterstock.com

Die Tochter des Baidu-Vizepräsidenten soll persönliche Nutzerdaten veröffentlicht haben – der chinesische Technologiekonzern weist Vorwürfe eines internen Datenlecks aber entschieden zurück.

Der Vorfall begann, als eine Weibo-Nutzerin Empörung auslöste, nachdem sie persönliche Daten mehrerer chinesischer Internetnutzer veröffentlicht hatte, die ihre Kommentare über den K-Pop-Star Jang Won-young kritisiert hatten. Die Nutzerin soll persönliche Informationen anderer Internetnutzer beschafft haben, darunter Details einer schwangeren Frau, und zu Online-Belästigungen gegen diese Personen angestiftet haben. Später wurde die Identität der Nutzerin als die 13-jährige Tochter des Baidu-Vizepräsidenten Xie Guangjun aufgedeckt, da eine Arbeitsbescheinigung ihres Vaters gefunden wurde, die sie online gepostet hatte.

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„Daten stammen nicht aus Baidu-Systemen“

In einer offiziellen Stellungnahme betonte das Unternehmen, dass allen Mitarbeitern – unabhängig von ihrer Position – der Zugriff auf Nutzerdaten strikt untersagt sei. Die veröffentlichten Informationen stammten laut Baidu von „Doxing-Datenbanken“ auf ausländischen Plattformen, die gestohlene private Daten aggregieren.

„Wir haben strenge Protokolle, die den unbefugten Zugriff auf jegliche Nutzerdaten verhindern“, erklärte ein Unternehmenssprecher. „Die fraglichen Informationen wurden nachweislich nicht aus unseren internen Systemen entnommen.“

Polizeiliche Anzeige gegen Falschinformationen

Als Reaktion auf anhaltende Spekulationen hat Baidu Anzeige bei der Polizei erstattet. Diese richtet sich gegen die Verbreitung falscher Informationen, darunter Behauptungen, die Teenagerin hätte zugegeben, dass ihr Vater ihr Datenbankzugriffe ermöglicht habe.

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Xie Guangjun, der dem Cloud-Bereich des Unternehmens angehört, entschuldigte sich bereits am Montag für das Verhalten seiner Tochter. In einem Beitrag auf seinem persönlichen WeChat-Konto erklärte er laut chinesischen Medien, seine Tochter habe die Informationen von ausländischen Social-Networking-Seiten bezogen.

Baidu, das neben seiner marktführenden Suchmaschine auch Cloud-Dienste, KI-Lösungen und autonome Fahrtechnologien anbietet, zählt zu den einflussreichsten Technologiekonzernen Chinas. Das Unternehmen betreibt zudem eine breite Palette an Internet-Diensten, darunter Karten, Enzyklopädien und Finanzplattformen, die täglich von Hunderten Millionen chinesischen Nutzern verwendet werden.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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