Produkte im Onlinehandel sind plötzlich teurer oder in sozialen Netzwerken werden nur noch bestimmte Nachrichten angezeigt: Ursache dafür können sogenannte Algorithmen sein. Mit ihnen können Unternehmen blitzschnell auf die Daten von Kunden reagieren.
Damit Verbraucher wissen, wie diese Algorithmen funktionieren und was sie auslösen, hat die hessische Verbraucherzentrale mit Hilfe der Landesregierung unter dem Titel «Algo . . . was?!» eine Informationskampagne gestartet. Philipp Wendt, Vorstand der Verbraucherschützer, und Umweltministerin Priska Hinz (Grüne) stellten die Kampagne am Donnerstag in Wiesbaden vor.
40 000 Euro nimmt die Landesregierung in die Hand, damit Verbraucher die Vor- und Nachteile von Algorithmen einschätzen können. Hinz stellte weitere finanzielle Hilfe in Aussicht und monierte, dass es trotz intensiver Bemühungen bisher nicht gelungen sei, mehr Regeln zur Überwachung der Computerprogramme auf Bundesebene zu erlassen. «Es muss sichergestellt werden, dass Algorithmen nicht missbräuchlich verwendet werden oder sogar diskriminierend wirken», forderte sie.
Auf dem Internetportal «www.algo-was.de» informiert die Verbraucherzentrale unter anderem mit Hilfe von drei Podcasts und einem Erklärfilm, wie die Programme in das Leben von Menschen eingreifen. «Es geht darum, die Menschen vor Manipulationen durch den Einsatz von großen Datenmengen und Algorithmen zu schützen», sagte Wendt und kündigte für dieses Jahr weitere Bildungsmaßnahmen für Schüler und Erwachsene an. Er forderte, dass die Systembetreiber verpflichtet werden, Betroffenen mitzuteilen, wie die Ergebnisse der Algorithmen zustande gekommen sind.
dpa