2021 haben allein in den USA über 95.000 Opfer durch über soziale Medien initiierten Betrug rund 770 Mio. Dollar verloren, so die Federal Trade Commission (FTC). Der Schaden durch solche Gaunereien hat sich damit gegenüber dem Vorjahr verdreifacht.
Am häufigsten ist demnach Online-Shopping-Betrug, am meisten Geld verlieren User bei angeblichen Investments, sehr effektiv sind romantische Versprechen. Die FTC bezeichnet Social Media als „Goldmine“ für Betrüger, die auf diesem Weg mittlerweile wesentlich mehr Opfer finden dürften als auf irgendeine andere Art.
Gaunereien haben Konjunktur
Laut FTC hat Social-Media-Betrug innerhalb von fünf Jahren einen echten Höhenflug erlebt. Denn 2017 lag der gemeldete Schaden noch bei nur 42 Mio. Dollar, auch 2020 lag er mit 258 Mio. Dollar bei nur rund einem Drittel der für vergangenes Jahr erfassten Summe. Dies dürfte damit zusammenhängen, dass die sozialen Medien laut der FTC perfekte Bedingungen für Betrüger bieten: Mit geringem Aufwand können sie potenziell Milliarden User in aller Welt erreichen, sich über gefälschte oder gehackte Profile an ihre „Freunde“ heranmachen und ihre Masche dank persönlicher Details, die User preisgeben, ans jeweilige Opfer anpassen.
Am häufigsten locken Betrüger ihre Opfer mit angeblichen Shopping-Angeboten in die Falle, bei annähernd der Hälfte der gemeldeten Fälle. Profitabler sind für Kriminelle aber andere Tricks. Mit 37 Prozent entfiel der größte Teil der Schadenssumme auf angebliche Investments. Laut der FTC im Kommen und äußerst gewinnbringend sind romantische Betrügereien, bei denen die Kriminellen ihre Opfer mit Liebesversprechen einlullen und dann dringend Geld brauchen. Diese machten 2021 zwar nur neun Prozent der gemeldeten Fälle aus, waren aber für satte 24 Prozent der Schadenssumme verantwortlich.
Ein Milliarden-Betrugsgeschäft
Insgesamt ist Social-Media-Betrug damit ein Milliardengeschäft. Denn die 770 Mio. Dollar Schaden im Jahr 2021, die die FTC erfasst hat, beziehen sich nur auf gemeldete Fälle in den USA. Da die meisten Betrugsfälle dort gar nicht an Behörden gemeldet werden, dürfte der tatsächliche Schaden 2021 schon allein in den USA die Milliardenmarke geknackt haben. Global gesehen ist davon jedenfalls auszugehen.
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