Der Datenverbrauch in deutschen Mobilfunknetzen ist auch dieses Jahr stark gestiegen.
Das eigene Netz habe mehr als 1,4 Milliarden Gigabyte Daten transportiert und damit rund 27 Prozent mehr als 2020, teilte Vodafone am Mittwoch mit. Das war ein etwas schwächerer Zuwachs als im Vorjahr (rund 29 Prozent). Konkurrent Telefónica verzeichnet in diesem Jahr nach eigenen Angaben sogar ein Plus von rund 50 Prozent auf mehr als zwei Milliarden Gigabyte, die über das O2-Mobilfunknetz übermittelt wurden. Die Telekom lag einer Mitteilung zufolge mit rund 1,8 Milliarden Gigabyte 13 Prozent über Vorjahresniveau.
Der Anstieg des Volumens in den Netzen liegt unter anderem daran, dass die Konsumenten datenaufwendigere Anwendungen benutzen. Zudem spielt laut Vodafone-Deutschlandchef Hannes Ametsreiter eine Rolle, dass Handy-Streaming unterwegs selbstverständlicher geworden ist. Der Netzausbau ist ebenfalls ein Grund für das starke Datenplus: Weil die Telekommunikationsfirmen neue Antennen installiert haben, bekommen mehr Menschen ein besseres Netz – diese Möglichkeit nutzen sie und ziehen mehr Daten als früher auf ihre Smartphones und Tablets.
Für Großstädte ermittelte Vodafone einen Zuwachs von 22 Prozent, in ländlichen Regionen waren es 30 Prozent. Erklärung hierfür: Die Mobilfunk-Abdeckung auf dem Land ist besser als früher, und es gibt weniger Funklöcher. Daher nutzen die Menschen ihre Handys intensiver zur Datenübertragung. Blickt man auf die Bundesländer, so legte Vodafone im Flächenland Rheinland-Pfalz mit 36 Prozent am stärksten und im Stadtstaat Hamburg mit 15 Prozent am schwächsten zu. Alle drei deutschen Netzbetreiber haben ihr Mobilfunknetz im vergangenen Jahr deutlich ausgebaut.
Beim Festnetz-Internet registrierte Vodafone ein Datenplus von 14 Prozent auf 41,5 Milliarden Gigabyte. Das lag unter anderem am stark verbreiteten Homeoffice samt Videokonferenzen. Dass die Menschen in ihrer Freizeit weniger unterwegs waren und statt ins Kino oder in die Kneipe zu gehen lieber daheim einen Film gestreamt haben, war nach Angaben des Unternehmens ein weiterer Grund.
dpa