Nachdem viele Unternehmen 2020 Projekte nur zögerlich mit Freiberuflern besetzten, stieg die Nachfrage nach Interim-Managern 2021 rasant an. Diese verstärkte Nachfrage wird sich voraussichtlich auch 2022 fortsetzen, wie eine Studie der spezialisierten Personalberatung Robert Walters zeigt.
85 % der befragten deutschen Unternehmen planen, auch in naher Zukunft Freelancer einzusetzen. Freiberufler werden am meisten für Vertretungen (49 %), z. B. bei Elternzeit, organisatorische Umstrukturierungen (13 %) oder Projekte im Bereich Digitalisierung und Automatisierung (11 %) eingestellt.
Die Nachfrage übersteigt Angebot zum ersten Mal seit Jahren
Aufgrund der instabilen Wirtschaftslage sind zum einen viele Arbeitnehmer in Festanstellung weniger wechselwillig, was es den Unternehmen in Zeiten des Fachkräftemangels zusätzlich erschwert, neues Personal zu finden. Dadurch werden dringende Positionen häufiger mit Freiberuflern besetzt. Zum anderen zögern einige Unternehmen immer noch, ihren Headcount im Festanstellungsbereich zu erhöhen, und setzen lieber direkt auf den flexiblen Einsatz eines Freelancers.
Stephan Bart, Manager bei Robert Walters, ergänzt: „All dies hat zur Folge, dass im Vergleich zu den Jahren davor, als es einen Überschuss an Freiberuflern gab, nun die Nachfrage das Angebot übersteigt. In unserem Netzwerk sind unsere Top-Interim-Spezialisten fast durchgängig in Projekten verplant, und wir bekommen viel weniger Bewerbungen von Freiberuflern für ausgeschriebene Projekte.“
Tagessätze steigen um 10 bis 20 Prozent
Aufgrund der hohen Nachfrage können Freiberufler einen höheren Tagessatz verlangen, denn sie wissen um ihre Begehrtheit. „Die Tagessätze für die gefragtesten Projekteinsätze sind in nahezu allen Branchen und Funktionen um rund 10 bis 20 % gestiegen. Anders als bei Bewerbern für Festanstellungen, bei denen Work-Life-Balance, interessante Tätigkeiten und weitere Benefits ausschlaggebend sind, sind nach wie vor die Höhe des Stunden- und Tagessatzes sowie die Projektlaufzeit für Freiberufler ausschlaggebend, um sich für ein Projekt zu entscheiden“, erklärt Stephan Bart.
Für die Studie befragte Robert Walters über 2.000 Fach- und Führungskräfte sowie Arbeitgeber in ganz Europa.
www.robertwalters.de