In der Softwarebranche ist die Automatisierung von Fabriken und Büros seit Jahren ein Hauptthema. Auch Online-Kriminelle haben nach der Analyse eines britischen Konzerns die Vorteile der Automatisierung entdeckt.
Kriminelle Hacker setzen nach einer neuen Datenanalyse bei Cyberangriffen immer häufiger auf automatisierte Massenattacken. Seltener werden dagegen gezielte Angriffe, bei denen Hacker noch persönlich am Computer sitzen, heißt es im neuen «Cybercrime Report» des britischen Unternehmens Lexisnexis.
Demnach haben zwischen Januar und Juni automatisierte Angriffe mit Hilfe von Bot-Netzwerken weltweit um 41 Prozent auf geschätzte 1,2 Milliarden Einzelfälle zugenommen, etwa die Hälfte davon traf demnach Unternehmen im Bereich Finanzdienstleistungen. Mit Bot-Attacken sind Angriffe von ferngesteuerten vernetzten Rechnern gemeint. Bösartige Botnets werden meist genutzt, um Spam zu versenden oder Nutzerdaten zu stehlen. Nicht automatisierte Hackerangriffe nahmen demnach um fast 30 Prozent ab.
Das Land, in dem die meisten Bot-Attacken ihren Ursprung haben, sind laut Bericht nach wie vor die Vereinigten Staaten. Das Wachstum der automatisierten Online-Angriffe fiel in den Regionen Asien-Pazifik und Lateinamerika am stärksten aus. In der Region EMEA (Europa, Naher Osten und Afrika) wurde dagegen der geringste Anstieg verzeichnet.
Für den Report wertete Lexisnexis nach eigenen Angaben Daten der Firmenkunden aus – das umfasst unter anderem 20 Milliarden Logins und knapp fünf Milliarden Bezahlvorgänge. Das Unternehmen gehört zum Londoner Relx-Konzern, einem internationalen Anbieter von Datenbanken, inklusive Sicherheitssoftware zur digitalen Identitätsfeststellung.
dpa