Das beliebte Videoportal TikTok will außerhalb Chinas zusätzlich zur Online-Handelsplattform werden. Vorbild des von ByteDance betriebenen Portals ist Douyin, das diesen Schritt bereits getätigt hat. Im ersten Betriebsjahr wurden in der Volksrepublik mit solcher Art Transaktionen rund 26 Mrd. Dollar umgesetzt.
TikTok hinkt hinterher
TikTok läuft in China zwar unter dem Namen Douyin, doch die beiden Dienste unterscheiden sich in dem, was sie im Ausland bieten. Da hinkt TikTok noch hinterher. Das soll nicht so bleiben. Das Videoportal arbeitet mit Marken wie dem Streetwear-Label Hype zusammen, um den Verkauf via App in Europa zu testen. Diese Aktion wird den Wettbewerb mit Facebook verschärfen, der sein Social-Media-Angebot mit einem E-Commerce-Dienst aufpeppen will. Mit beiden Initiativen wird die Grenze zwischen Social Media und Online-Shopping weiter verwischt.
TikTok hat begonnen, mit potenziellen Anbietern zusammenzuarbeiten, um Produkte online an Millionen von Nutzern zu verkaufen, heißt es bei “TheHealthGuild”. Obwohl TikTok in der Vergangenheit Werbekampagnen durchgeführt hat, sind aktuelle Tests ein Vorläufer für eine umfassendere Einführung eines globalen E-Commerce-Dienstes. Bisher ist der Prototyp nur für ausgewählte Teilnehmer sichtbar und es ist nicht bekannt, wann das Unternehmen offiziell startet. Es verhandelt allerdings bereits mit großen Anbietern wie Walmart, so der Bericht.
2022: 185 Mrd. Dollar Umsatz
Ziel ist es, bis 2022 mehr als 185 Mrd. Dollar pro Jahr im E-Commerce-Bereich umzusetzen, basierend auf der Reichweite von TikTok und Douyin in den sozialen Medien. Im Gegensatz zu den chinesischen Konkurrenten Alibaba und Tencent erfreuen sich ByteDance-Apps auch einer breiten globalen Fangemeinde, und Mitbegründer Zhang Yiming möchte sie als Sprungbrett für den Online-Handel nutzen.
Offen ist, wie TikTok vorgehen will, aber sein chinesischer Zwilling bietet Hinweise. Im April erklärten Führungskräfte auf einer Willkommensparty für Douyins einjähriges Online-Handelsjubiläum, dass das Unternehmen beabsichtige, seinen Erfolg mit von Künstlicher Intelligenz empfohlenen Videos des Online-Shoppings zu wiederholen. Das Start-up blättert durch einen endlosen Strom von Inhalten, die sich auf physische Güter beziehen, und möchte Käufer auf die gleiche Weise einbeziehen, wie das Synchronisieren von Videos eine Generation amerikanischer und europäischer Teenager faszinierte.
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