NetApps IT-Prognosen

IT-Prognosen für 2023 – EMEA: Multicloud, Nachhaltigkeit, Cyber-Security

Multicloud

Um ihren Geschäftserfolg weiter zu sichern, werden Unternehmen sich 2023 verstärkt mit Nachhaltigkeit, ihrer Multicloud-Strategie und dem Schutz vor Cyberangriffen auseinandersetzen. Für Letzteres bietet das Quanten-Computing eine Chance auf Verbesserung.

Peter Wüst, VP & Geschäftsführer bei NetApp Deutschland, kommentiert die Prognosen mit Blick auf den deutschen Markt:

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Deutschland geht die großen Transformationsthemen in der IT 2023 recht pragmatisch, aber überlegt an. Ein Grund ist sicher unser starker Mittelstand, der in Sachen Multicloud-Strategie, Fachkräftemangel oder Nachhaltigkeit sehr genau überlegt, wo er seine Ressourcen investiert. Unternehmen stellen sich letztendlich die Frage, ob IT zum Kerngeschäft gehört. Dann fahren sie zweigleisig: Grundlegende Applikationen und Services, zum Beispiel SAP, geben sie an einen Spezialisten. Ein Managed Services Provider kann hier hohe Dienstgüte und Expertise bereitstellen, ohne große Kapitalbindung. Die IT-Bereiche, die für das eigene Geschäftsmodell echte Innovationstreiber sind, bleiben dagegen in-house.

Unternehmen benötigen also die richtigen langfristigen Partner. Parallel arbeiten sie an den großen Themen: Wie härte ich meine IT gegen Ausfälle und Cyberkriminalität? Wie spare ich durch smarte IT-Tools Strom und CO2? Wie schule ich mein Team, um die Multicloud bestmöglich einzusetzen? Die Datenstrategie nimmt hier eine zentrale Rolle ein. Nur wenn digitale Informationen verfügbar, mobil, sicher, managebar und compliant sind, kann das Unternehmen von diesen Trends profitieren. Im Gegenzug muss man klar sagen: Daten einfach nur zu speichern, greift 2023 endgültig zu kurz.

Evolved Cloud und Multicloud

Das Marktforschungsunternehmen Gartner geht davon aus, dass sich die Ausgaben für On-Premises– und die für Cloud-Dienste bis zum Jahr 2025 vertauschen und die Cloud den höheren Anteil einnimmt. Probleme in der Lieferkette zum Beispiel zwingen die Käufer dazu, zur Lösung von Beschaffungsproblemen nicht nur auf Hardware On-Premises zurückzugreifen. Auch lassen sich aggressive Klimaziele in der Cloud effizienter verfolgen.

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Nachdem mehr und mehr Services von On-Premises in die Cloud wandern, gewinnt nun vor allem die Multicloud an Bedeutung: 89 Prozent der Unternehmen nutzen mehrere Clouds, um IT-Services, Betrieb und Infrastruktur zu verwalten. Im Tagesgeschäft sehen sie dadurch die Notwendigkeit einer einheitlichen Managementlösung für diese Multicloud-Umgebungen. Als zentraler Bestandteil der Evolved Cloud ist eine derartige Plattform die nächste Entwicklungsstufe der hybriden Multicloud. Sie liefert die notwendige Übersicht über unterschiedlichste Verwaltungsfunktionen und Datenservices.

Fachkräfte: Potenzial über Talent 

Dass Unternehmen zunehmend auf die Multicloud setzen, verschärft ihre Personalsorgen. Hier geht es nicht mehr allein um die Anwerbung und langfristige Beschäftigung hochqualifizierter Mitarbeiter, sondern immer häufiger um Nischenqualifikationen. Schließlich gibt es grundsätzlich wenige Fachkräfte mit tiefgehendem Cloud-Expertenwissen – nun müssen diese mit unterschiedlichen Clouds effizient arbeiten. Die notwendigen Fähigkeiten lassen sich nicht über Nacht aneignen. Deshalb werden Unternehmen Bewerber vermehrt aufgrund von Potenzial statt aufgrund von Talent einstellen und die zur Entwicklung erforderlichen Schulungen bereitstellen müssen. Daraus erwachsen Teams mit genügend Kapazität und der notwendigen Kreativität für Innovation.

Nachhaltige Cloud

IT-Käufer achten immer mehr auf Nachhaltigkeit und verlangen von ihren Zulieferern entsprechende belastbare Nachweise. Diese müssen zeigen, dass sie in ihrer Wertschöpfungskette nicht nur auf eine bessere Nachhaltigkeit hinarbeiten, sondern diese auch erreichen. Außerdem müssen sie sich stärker um die Steigerung der Energieeffizienz ihrer Anlagen und On-Premises-Lösungen bemühen sowie bessere Methoden zur Datenkategorisierung bereitstellen. Die Käufer wollen ihre gesamten Datenbestände betrachten und ordnen können, inklusive der Cloud. Denn: 68 Prozent der Daten werden einmal und dann nie wieder verwendet. Für unseren Planeten ist es daher wichtig, Datenmüll zu reduzieren oder ihn zumindest mit minimalem Energieverbrauch abzulegen, beispielsweise in einem „kalten“ Cloud-Speicher.

Quanten-Computing 

Das hybride Quanten-Computing entwickelt sich von einer Idee zur praktischen Anwendung für die Cybersicherheit. Gleichzeitig entstehen neue Gefährdungsbereiche mit Auswirkungen auf die Verschlüsselung vertraulicher Daten. Betrachtet man zum Beispiel die Entwicklung und Nutzungsdauer eines Kampfflugzeugs, sind Zyklen von 50 Jahren oder mehr keine Seltenheit: Über eine Entwicklungszeit von circa zehn Jahren und zwanzig oder mehr Jahren im Flugbetrieb bis zur vertraulichen Aufbewahrung nach Außerdienststellung fallen beständig und über Jahrzehnte hinweg große Datenmengen an, die nicht in fremde Hände gelangen dürfen. Sollte dies nämlich geschehen, haben Cyber-Kriminelle potenziell viele Jahre Zeit, um die verwendeten Verschlüsselungsmethoden mit Hilfe von Quanten-Computing zu „knacken“ – Quanten-Computer machen also jede Verschlüsselung früher oder später obsolet. Deshalb gilt: Der Schutz von Daten muss noch sorgfältiger bedacht werden – vom einfachen Datendiebstahl bis hin zu fortschrittlicheren Verschlüsselungs- und Entschlüsselungstechniken.

Cyber-Resilienz, Data Protection und kritische Infrastruktur

In einer Welt, die von Gesundheits- und Wirtschaftskrisen und Krieg heimgesucht wird, ist die Cyber-Resilienz ein Schlüsselthema. Business-Verantwortliche und CIOs müssen sich mehr denn je auf ihre IT-Infrastruktur verlassen – das heißt, Schutz rund um die Uhr und schnellstmögliche Wiederherstellung im Schadensfall. Denn für Unternehmen stellt sich nicht mehr die Frage, ob sie Opfer eines Hackerangriffs werden, sondern wann und wie oft – ein Punkt, bei dem sich zu viele Unternehmen, insbesondere im Mittelstand, noch schwertun. Entsprechend dreht sich eine zeitgemäße Cybersecurity-Strategie im Jahr 2023 vorrangig um das Verhalten während und nach einem Angriff sowie die Minimierung der Auswirkungen.

Peter Wüst NetApp

Peter

Wüst

VP & Managing Director Germany Area

NetApp

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