Homeoffice, internationale Teams und der Computer als Kollege: Die Arbeitswelt befindet sich unabhängig von Tätigkeit und Branche im Umbruch. Unternehmen sehen sich Veränderungsprozessen gegenüber, die nicht einfach abgehakt werden können, sondern die dauerhaft gestaltet werden wollen. Hierbei unterstützt ein Employee Experience Management System, um das Ohr am Befinden der Belegschaft zu haben, schnell reagieren zu können und auf Trends vorbereitet zu sein.
Die Arbeitswelt verändert sich – eine Dynamik, die seit einigen Jahren zu beobachten ist. Abseits von klassischen Servicedienstleistungen wie Kellnern, Verkauf und Kurierfahrten werden die Tätigkeiten komplexer, anspruchsvoller und erfordern eine höhere Qualifikation, ein Trend, der sich auch im White Collar Bereich bemerkbar macht. Die Abarbeitung von Prozessen übernehmen Computer oder Maschinen, die Mensch-Maschine-Interaktion gewinnt an Bedeutung und die Arbeit wird projektorientierter. Diese Automatisierung durch Technologie, Maschinen oder künstliche Intelligenz wird die Arbeit der Zukunft kennzeichnen.
Menschen werden dauerhaft mit Systemen zusammen und mit deren Output weiterarbeiten. Dabei betreffen die Veränderungen durch Künstliche Intelligenz und IT nicht nur Jobs mit einem großen Anteil wiederkehrender Aufgaben, sondern auch hoch qualifizierte Tätigkeiten wie die eines Radiologen oder eines Programmierers. Die Folgen sind eine stärkere Spezialisierung und die Entwicklung von Expertentum.
Der Wandel bedeutet auch, dass sich die Anforderungsprofile verändern: Es reicht nicht mehr, eine Ausbildung zu machen oder ein Studium zu absolvieren und unverändert 25 Jahre im einmal erlernten Berufsbild zu arbeiten. Die Halbwertszeit von gelernten Skills verkürzt sich und Arbeitnehmende müssen sich auf stetig neue Aufgaben einstellen. Die Motivation, sich neue Fähigkeiten anzueignen und dazuzulernen, muss Bestandteil der Arbeitsweise werden.
Außerdem löst sich die Arbeit von einem festen Ort: Der Trend zum Home Office bzw. zu räumlich verteilten Teams ist nicht mehr umkehrbar. Es wird vermehrt globale Kollegenkreise und virtuelle Zusammenarbeit geben. Die Boomer-Generation, mit der in den nächsten 15 Jahren rund 30 Prozent der Arbeitskräfte in Deutschland in Rente gehen, wird von internationalen Arbeitskräften aus neuen Märkten ersetzt werden. Das bedeutet, dass ein hoher Anteil der Wertschöpfung international stattfinden wird – mit dem entsprechenden Investitionsbedarf. Diese globalen Teams bedeuten für Unternehmen auch, dass die traditionelle Kollegenbindung weniger stark ausgeprägt ist. Durch die neue Art der digitalen Zusammenarbeit sind zudem Fehlentwicklungen weniger offensichtlich: Die Führung bemerkt nicht mehr ohne Weiteres, wenn Teammitglieder unter Burn Out, Ängsten oder Depressionen leiden. Und die neuen Aufgaben bedeuten eine dauerhaft hohe Anzahl an Belastungen für die Belegschaft.
Hinzu kommen strukturelle Probleme wie die oft noch starre Hierarchie in Konzernen, die nicht flexibel genug aufgestellt sind. So gelingt es nicht, die vorhandenen Fähigkeiten zu nutzen, Potenziale bleiben liegen und die Wechselbereitschaft steigt.
Herausforderungen
Die Herausforderungen für Unternehmen sind also zahlreich: Sie müssen den Mitarbeitenden eine Zugehörigkeit am Arbeitsplatz erschaffen, eine Heimat in wechselnden Teams, Mitarbeiter qualifizieren und Prozesse und Systeme bereitstellen, die die neuen Aufgaben abdecken.
Gleichzeitig muss ein Umdenken stattfinden, das den Wert der Arbeit als Teil von Sinnstiftung und Selbstwertschöpfung aufzeigt, als Möglichkeit Erfolge zu feiern und Anerkennung zu erfahren – auch, um intrinsische Motivation und Lernbereitschaft zu wecken. Mitarbeiter-Bindung geht nun über die monetäre Vergütung hinaus und adressiert Bedürfnisse abseits von mehr Geld. Der Mensch als soziales Wesen kann persönliche Interaktion als Belohnung empfinden: Unternehmen müssen auch das Spannungsfeld von diesen Bedürfnissen und dem verstärkten Arbeiten in virtuellen, globalen Teams und der Arbeit mit Künstlicher Intelligenz vor dem Bildschirm auflösen, wo eben dieser menschliche Kontakt fehlt.
Auch die Anforderungen an Führungskräfte wachsen – sie arbeiten mit wechselnden Teams, die sie nicht selbst zusammengestellt haben, in kürzeren Intervallen, müssen verschieden Arbeitskulturen zusammenführen, eine Teamkultur entwickelt und Konflikte lösen, die aus heterogenen Mitarbeiterkreisen entstehen.
Change Management und Employee Experience Management System
Die Vielzahl an Veränderungen und die hohe Dynamik bedingen, dass Change Management heute dauerhaft implementiert und gelebt werden muss, um den ständigen Wandel in Prozessen und Strukturen zu begleiten und die Betroffenen einzubeziehen. Das gelingt, wenn der Prozess transparent und offen gestaltet ist und Informationen fließen können. Hier stellt ein Employee Experience Management System ein geeignetes Tool dar.