Freelancer-Kompass 2021

Politik in der Kritik: Freelancer setzen auf FDP und Grüne

Mit 94 Euro bleibt der durchschnittliche Stundensatz der Freelancer trotz Corona-Pandemie unverändert zum Vorjahr. Beim Blick auf die Politik und die bevorstehenden Bundestagswahlen 2021 sind sich die Freiberufler laut Freelancer-Kompass einig: Jeder Zweite wählt Bündnis 90/Die Grünen oder FDP.

Bereits zum sechsten Mal veröffentlicht die Plattform freelancermap den Freelancer-Kompass. Insgesamt nahmen 1.545 Selbstständige an der Umfrage teil und konstatierten: Auch 2021 belief sich der durchschnittliche Stundensatz auf etwa 94 Euro – ein erstes Indiz dafür, dass das Freelancer-Geschäft trotz Corona weiterhin krisenresistent bleibt. Zwar musste ein Großteil Verluste von bis zu 50 Prozent hinnehmen, doch gefährdete das vergangene Jahr weniger die Existenzen der Selbstständigen. In Hinblick auf die Bundestagswahl 2021 sind die Meinungen eindeutig: Über 60 Prozent gaben an, Bündnis 90/Die Grünen oder die FDP zu wählen, während Die Linke sowie die SPD weitaus weniger Zustimmung erhielten.

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Bild 1: Der durchschnittliche Stundensatz bleibt weiter bei 94 Euro.( Quelle: Freelancer-Kompass 2021, freelancermap)

Stundensatz unverändert – 106 Euro pro Stunde in Luft- und Raumfahrt

94,31 Euro die Stunde – diesen Betrag verlangen Selbstständige durchschnittlich für ihre Dienstleistungen. Damit ist der Stundensatz nur marginal gestiegen im Vergleich zum Freelancer-Kompass 2020 (94,28 Euro). Männer verlangen weiterhin deutlich mehr für ihre Tätigkeiten: Mit 96 Euro liegt ihr Stundensatz knapp zehn Euro über der von Frauen durchschnittlich verlangten Vergütung (86 Euro). Die lukrativsten Stundensätze – mehr als 100 Euro pro Stunde – sind in den Branchen Luft- und Raumfahrt, Versicherung, Industrie, Chemie / Pharma und im Bankenwesen vorzufinden. Mit Blick auf die fachliche Ausrichtung verlangen Berater und Manager mit 111 Euro pro Stunde sowie SAPler mit 105 Euro pro Stunde die höchsten Beträge. Weit ab fallen Medientätige: Content- oder Grafikexperten erhalten laut Freelancer-Kompass lediglich 62 Euro die Stunde – weit unterdurchschnittlich.

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JavaScript, KI und IT-Sicherheit bleiben zukunftsweisend

Nach Aussage der Freelancer sind Java, Python, Type- sowie JavaScript, SQL, Kotlin und C# die Programmiersprachen, welche auch zukünftig eine relevante Rolle in der Selbstständigen-Arbeit spielen werden. Auf die Frage nach der Relevanz verschiedener Themen kam die deutliche Mehrheit (68 Prozent) überein, dass Künstliche Intelligenz, IT-Sicherheit (67 Prozent) und Cloud Services (60 Prozent) bestimmend für die Zukunft sind.

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Bild 2: Eine professionelle und organisierte Kommunikation hilft im Projektgeschäft. (Quelle: Freelancer-Kompass 2021, freelancermap)

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Netzwerke und Kommunikations-Skills können Projektakquise erleichtern

Am wichtigsten erscheint es Freelancern, Arbeitserfahrung (83 Prozent) und Fachwissen (88 Prozent) vorweisen zu können. Diese Attribute können beispielsweise durch eine Vielzahl von Projekten errungen werden, wobei ebenjene Projektakquise und die damit einhergehende Organisation von 45 Prozent der Befragten als große Belastung während der Pandemie gesehen wurde. Mehr als die Hälfte der Teilnehmenden legt zudem großen Wert auf das eigene Netzwerk – weshalb auch die Kommunikationsfähigkeit der Freelancer als wichtigster Soft-Skill genannt wurde (72 Prozent). Ebenfalls gelten die Problemlösungskompetenz und Eigenmotivation als wichtige Faktoren für die erfolgreiche Arbeit. 

Keine Existenzängste durch die Pandemie – doch das Privatleben wird strapaziert

Ob die Pandemie Existenzängste ausgelöst habe, beantworteten die Freelancer mehrheitlich mit „Nein“ (71 Prozent). Trotzdem gab mehr als die Hälfte an, Umsatzeinbußen hinnehmen zu müssen. Interessant: 27 Prozent der Freelancer spürten eine pandemiebedingte höhere Belastung in Bezug auf ihre finanzielle Situation. Ähnlich verhielt es sich mit gesundheitlichen Aspekten: Hier gaben 23 Prozent an, sich verstärkt zu sorgen. Mit Blick auf das Privatleben empfanden die meisten den Druck auf den Bereich “Freizeit und Freunde” (46 Prozent) am strapazierendsten, gefolgt von “Partnerschaft und Familie” (30 Prozent). 

Business-Situation bleibt stabil – verstärkte Suche nach Remote Work-Projekten

Generell bewerteten über 50 Prozent der Freelancer ihre Auftragslage trotz einer erschwerten Business-Situation auch im vergangenen Jahr als „gut“ bis „sehr gut“. Wie auch viele Festangestellte blieben sie vor allem im Home-Office, wobei die Hälfte der Befragten mittlerweile wieder im Unternehmen vor Ort arbeiten. Während ein Drittel der Freelancer die Folgen der Corona-Pandemie damit abzufedern versuchte, gezielt nach Remote Work-Angeboten zu suchen, nutzten auch 31 Prozent die Zeit, sich per E-Learnings (61 Prozent) oder mittels Fachliteratur (57 Prozent) weiterzubilden. 

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Bild 3: PD und Linke liegen weit zurück, Grüne und FDP mit klarem Vorsprung. (Quelle: Freelancer-Kompass 2021, freelancermap)

70 Prozent sind unzufrieden mit der Politik – Grüne und FDP sollen das ändern 

Zufrieden sind Selbstständige mit den von der Politik gesetzten Rahmenbedingungen nicht: Mit einem klaren „Nein“ setzen 70 Prozent der Freelancer ein unübersehbares Zeichen. Besonders relevant ist für Freiberufliche, dass die Politik bürokratische Prozesse reduziert und die Scheinselbstständigkeit abschafft. Zudem fordern 44 Prozent, die gesetzlichen Krankenversicherungsbeiträge zu senken. Aus der Erhebung geht zudem hervor, dass 34 Prozent der Befragten politische Entscheidungen am ehesten in die Hände der Grünen legen würden, dicht gefolgt von der FDP (29 Prozent). Die CDU kommt im Rahmen der Umfrage noch auf 16 Prozent. AfD (5 Prozent), Die Linke (4 Prozent) und SPD (4 Prozent) kamen zusammen lediglich auf 13 Prozent der Freelancer-Stimmen – das entspricht knapp einem Drittel des Zuspruchs, den die Grünen innerhalb der Studie erfahren. 

Thomas Maas, CEO von freelancermap, fasst die Ergebnisse der diesjährigen Studie zusammen: „Der gleichbleibende Stundensatz, den Freelancer auch im Jahr 2021 verlangten, untermalt ihre ebenso stabile Business-Situation. Der zunehmende Fokus auf Remote Work-Projekte geht einher mit der hohen Quote der im Home-Office Arbeitenden. Gängige Programmiersprachen wie Python oder JavaScript bleiben auch in Zukunft weiterhin relevant. Besonders auffallend ist die Verteilung der möglichen Wählerstimmen in Hinblick auf die kommende Wahl: Während Die Grünen fünf Prozent vor der zweitplatzierten FDP liegen, sind die Linke, SPD und AfD die deutlichen Verlierer unserer vorgezogenen Freelancer-Wahlen. Laut den Freelancern braucht es in Deutschland auf politischer Ebene neue Impulse und wir sind gespannt, ob sich das auch in den kommenden Wahlen widerspiegeln wird. Eins ist klar: Herausforderungen, wie die staatlichen Barrieren für das Projektgeschäft, werden sich nicht in Luft auflösen. Doch die Umfrage zeigt, dass sich die Branche zusehends erholt.  Selbstständige besitzen mit ihrer Eigenmotivation, ihrem Enthusiasmus und ihren jeweiligen Qualifikationen den Schlüssel zu einem langfristig erfolgreichen Business.”

Weitere Informationen:

Diese und weitere Ergebnisse sind hier verfügbar.

Über Freelancer-Kompass:

Der Freelancer-Kompass ist eine Marktstudie der IT-Branche, die seit 2016 jährlich im deutschsprachigen Raum (DACH) durchgeführt wird. In ca. 70 Fragen geben über 1.000 IT-Freelancer Einblicke in das Berufsbild, die Demografie, die finanzielle Situation, die Auftragslage und wichtige Zukunftstrends. Der Freelancer-Kompass gilt als ein Trendindikator der IT- und Selbstständigen-Branche. Die Erhebung, Auswertung und Analyse wird von der Nürnberger Projektvermittlungsplattform freelancermap vorgenommen.

www.freelancermap.de
 

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