Laut einer neuen Studie von Ricoh Europe in europäischen mittelständischen Unternehmen wirken sich schlechte Erfahrungen mit mangelhaften IT- und Kommunikationstools im Homeoffice-Einsatz negativ auf die Unternehmenskultur aus.
Die Studie hat die Remote-Working-Erfahrungen von über 600 Büroangestellten in europäischen Firmen mit 250 bis 999 Beschäftigten untersucht. Die befragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter berichteten, während der Arbeit im Homeoffice vermehrten Druck zu verspüren, länger online zu sein. Zudem sei es schwieriger, motiviert zu bleiben. Viele gaben außerdem an, die Kollegialität im Büro zu vermissen. Die Ergebnisse verdeutlichen, dass Technologie und digitale Transformationsprozesse durch die Corona-Pandemie auch für die Arbeitsorganisation und das Personalwesen zu einem entscheidenden Faktor geworden sind. Produktivität und Motivation einer dezentral und digital arbeitenden Belegschaft sind vom richtigen Einsatz moderner IT- und Kommunikationstools stark abhängig.
Klare Kommunikation und ein starker Zusammenhalt bilden das Fundament einer wertschätzenden Unternehmenskultur. Jedoch berichteten über 42 Prozent der in der Studie befragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, dass ihre Unternehmenskultur durch die Corona-bedingte Umstellung auf Remote Work negativ beeinträchtigt wurde. Auch bei der Zusammenarbeit fordern mangelhafte Kollaborationstools ihren Tribut: Knapp einem Drittel (31 %) der Befragten fällt es schwer, aufgrund von Kommunikations- und Technologieproblemen bei der Arbeit im Homeoffice motiviert und engagiert zu bleiben, während zwei Drittel (65 %) berichten, dass ihnen der persönliche Kontakt zu Kollegen fehle.
Die Herausforderungen im Zusammenhang mit Remote Working haben darüber hinaus auch Auswirkungen auf das Stressniveau der Beschäftigten. Fast ein Drittel (30 %) der Befragten gab an, sich von ihrem Arbeitgeber unter Druck gesetzt zu fühlen, beim Arbeiten im Homeoffice länger online zu sein und beinahe jeder Dritte (31 %) fühlt sich aufgrund von externen Faktoren wie familiären Verpflichtungen vermehrt gestresst. Zudem fürchten viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, nicht ausreichend in wichtige Workflows eingebunden zu sein.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erwarten von ihren Arbeitgebern, dass diese ihr Bedürfnis nach einer individuelleren Gestaltung der Arbeit unterstützen: Über zwei Drittel (67 %) der Angestellten vertrauen darauf, dass ihr Unternehmen nach der Pandemie flexiblen Arbeitsmodellen gegenüber aufgeschlossener sein wird. Einige Firmen haben bereits damit begonnen, ihre Büroräume für die Rückkehr an den Arbeitsplatz umzugestalten: Drei Viertel (77 %) der Befragten berichten, dass ihre Arbeitgeber Strategien eingeführt haben, um nach dem Ende der Pandemie eine sichere Rückkehr ins Büro zu gewährleisten. Jedoch gab nur jeder Zweite (53 %) an, von ihren Arbeitgebern regelmäßig bezüglich ihrer Meinungen und Bedenken rund um eine sichere Gestaltung ihres Arbeitsplatzes befragt worden zu sein.
„2020 war für alle ein Jahr der Umstellungen, und unsere gemeinschaftliche Anpassungsfähigkeit ist lobenswert. Das darf Unternehmen jedoch nicht davon abhalten, die Arbeitsbedingungen für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter kontinuierlich weiterzuentwickeln. Der Fokus muss darauf liegen, die Zusammenarbeit zu verbessern, unabhängig davon, ob die Beschäftigten daheim oder im Büro arbeiten“, sagt Nicola Downing, COO, Ricoh Europe. „Die richtigen Technologien verbessern die Zusammenarbeit und Verbundenheit und können so dazu beitragen, die Mitarbeiter auch virtuell näher zusammenzubringen. Aber letztendlich lässt sich der Reiz des persönlichen Austauschs und der Zusammenarbeit mit Kollegen vor Ort nur schwer nachbilden. Daher ist es entscheidend, Büros so intelligent und sicher wie möglich zu gestalten. Und einer der wichtigsten Schritte zum Aufbau einer solchen positiven Unternehmenskultur besteht darin, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nach ihrer Meinung zu fragen.“
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