Teilzeit-Freelancing als Schritt in die Unabhängigkeit

Gen Z und die Arbeitswelt

Gen Z

Die Erwartungen der Gen Z an die Arbeitswelt unterscheiden sich stark von denen anderer Generationen. Ihnen geht es weniger um die schnelle Karriere als um einen Job, der zu ihnen und ihren Werten passt.

Björn Brand, SEO-Consultant, brachten Neugierde, der Wunsch nach Selbstentfaltung und der unternehmerische Drang zum Freelancing. Wie er sich selbst verwirklicht hat und was er dabei gelernt hat, entspricht dem beruflichen Ideal der Generation Z deutlich mehr als die klassische Festanstellung.

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Flexibilität? Aber sicher!

Flexibel, unabhängig und selbstbestimmt arbeiten: So denkt die Gen Z mehrheitlich über die perfekte Arbeitsumgebung. Entsprechend kann sich ein Großteil gut vorstellen, als Freelancer zu arbeiten. Gleichzeitig haben die Krisen der letzten Jahre das Risikobewusstsein dieser Generation gestärkt und dafür gesorgt, dass sie Wert auf einen sicheren Arbeitsplatz mit regelmäßigem Einkommen legt. „Denn Autonomie und Sicherheit zu vereinen, können junge Fachkräfte mit der Teilzeit-Selbstständigkeit realisieren“, betont Thomas Maas, CEO der Freelancing-Plattform freelancermap.

Als nebenberuflicher Freelancer startete auch SEO-Consultant Björn Brand seine Karriere: Ihm war wichtig, selbst zu entscheiden, wann und wo er arbeitet. „Mit den ersten nebenberuflichen Projekten habe ich festgestellt, dass die Lernkurve im Freelancing deutlich steiler ist und ich mich schneller an neue Technologien und Marktanforderungen anpassen kann“, erinnert sich der 26-Jährige. „Als Angestellter konnte ich Projekterfahrung sammeln und bin nicht ohne Vorwissen und Kontakte ins kalte Wasser gesprungen.“

Macht die Arbeit Sinn?

Dieser Tatendrang passt eigentlich nicht zu den Vorurteilen, mit denen sich junge Menschen in der Arbeitswelt konfrontiert sehen. Gerade der Generation Z eilt der Ruf voraus, wenig leistungsbereit und vor allem an ihrer Work-Life-Balance interessiert zu sein sowie hauptsächlich Erfüllung in ihrer Tätigkeit finden zu wollen: „Die Idee, sinnvolle Arbeit zu leisten, wird für viele junge Fachkräfte immer wichtiger“, weiß Freelancer Björn Brand. „Und eine Selbstständigkeit bietet deutlich bessere Möglichkeiten als eine Festanstellung, sich selbst zu verwirklichen und im Einklang mit den eigenen Bedürfnissen tätig zu sein.“

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Arbeitsbereiche ausprobieren und Erfahrungen sammeln

Ständig auf der Suche nach Optimierung angesichts vieler Alternativen, die sich überall bieten: Das ist ein weiteres Merkmal der Gen Z. Als Teilzeit-Freelancer konnte Björn Brand sich auch in dieser Hinsicht „austoben“: Er durfte sich ohne finanzielles Risiko in verschiedenen Projekten, Strukturen und Aufgabenstellungen ausprobieren. „Ich habe mich am Anfang über jede Chance gefreut, über den Tellerrand hinauszublicken, meine Fähigkeiten weiterzuentwickeln und wertvolle Erfahrungen für meinen Hauptberuf zu sammeln“, erzählt der SEO-Consultant. Außerdem gelingt es mit einer nebenberuflichen Selbstständigkeit, sich bereits einen Kundenstamm aufzubauen. Das erleichtert den späteren Switch ins Vollzeit-Freelancing.

Wichtig: Nicht ausbrennen!

Eine nebenberufliche Selbstständigkeit nimmt allerdings auch zusätzliche Zeit in Anspruch. Das kann Freelancer früher oder später an ihre Belastungsgrenze bringen. Um dem vorzubeugen, empfiehlt Brand, sich nicht zu viel vorzunehmen – und darauf zu achten, dass Nebenjob und Festanstellung sich zeitlich miteinander vereinen lassen. „Es gibt nicht mehr diese klare Trennung von Arbeit und Privatleben. Sich eigene Grenzen zu setzen, ist daher unerlässlich“, so Brand. Zudem unterschätzen viele Vertreter:innen der Gen Z den Aufwand, den sie beispielsweise für Buchhaltung oder Kundengewinnung aufbringen müssen.

So gelingt der Schritt ins Freelancing

Die gute Nachricht für junge Freelance-Neulinge: „Jeder hat ein Recht darauf, sich nebenberuflich selbstständig zu machen“, so Thomas Maas, CEO von freelancermap. Der Arbeitgebende darf dies nur aus einem berechtigten Interesse, etwa bei einem Interessenskonflikt mit dem aktuellen Job, ablehnen – beispielsweise falls es sich um einen direkten Mitbewerber handelt. Auch pauschale Verbote im Arbeitsvertrag sind nicht zulässig. Um fair und transparent zu sein, sollten junge Fachkräfte vorab das Gespräch mit ihrem Arbeitgebenden suchen und eine schriftliche Vereinbarung treffen. Außerdem müssen sie ihr Nebeneinkommen innerhalb von vier Wochen dem Finanzamt melden.

Wer als Teilzeit-Freelancer im ersten Jahr weniger als 22.000 Euro und im zweiten Jahr nicht mehr als 50.000 Euro verdient, gilt als Kleinunternehmer:in und ist damit nicht umsatzsteuerpflichtig. „Wer sich selbstständig machen möchte, sollte mit einem Kleingewerbe starten, um erste Projekterfahrungen zu sammeln“, empfiehlt Brand. „Es ist ratsam, sich mit anderen Freelancern zu vernetzen und sich bei den ersten Schritten in Richtung Selbstständigkeit Unterstützung zu holen.“

(ds/freelancermap)

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