Bain-Analyse zum weltweiten GenAI-Markt

Welche KI-Start-ups das größte Entwicklungspotenzial bergen

KI-Start-ups, künstliche Intelligenz, KI, Start-ups

Rund um den Globus boomt der Markt für generative künstliche Intelligenz (KI). Die Zahl der Anbieter, darunter auch zahlreiche Start-ups, steigt rasant und Investoren stellen einen Milliardenbetrag nach dem anderen zur Verfügung.

In ihrer jüngsten Analyse „AI Leaders to Watch“ hat die internationale Unternehmensberatung Bain & Company diejenigen jungen Unternehmen identifiziert, die in der KI-Branche derzeit das größte Entwicklungspotenzial haben und in den kommenden Jahren am Markt eine wichtige Rolle spielen dürften. Dazu wurde untersucht, welche neuen KI-Anwendungsbereiche am relevantesten sind und welche Geschäftstätigkeiten durch KI in der nächsten Zeit am ehesten revolutioniert werden.

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Beste Aussichten haben laut Bain-Analyse derzeit insgesamt 24 KI-Anbieter, deren Lösungen auf spezifische Branchen- oder Kundenbedürfnisse zugeschnitten sind (Tabelle). Davon haben 15 Unternehmen auf dem Markt bereits Fuß gefasst („Must know“). Die anderen neun sind aufstrebende Disruptoren, die zunehmend in den Fokus der Investoren rücken und an Bekanntheit gewinnen („Emerging“). Nicht berücksichtigt wurden die Akteure hinter den großen KI-Foundation-Models wie OpenAI, Google oder Anthropic.

Zahl der Anbieter wird weiter wachsen

Zu den von Bain identifizierten Playern gehören zum Beispiel Glean, das Firmen eine KI-gestützte Suchmaschine für ihre interne Dokumentation anbietet, und Synthesia, das menschenähnliche Avatare etwa für Schulungen, Marketingzwecke oder den Kundenservice erstellt. Andere KI-Anbieter fokussieren sich auf Branchenlösungen. So hat etwa Harvey ein KI-Tool für Anwaltskanzleien und Rechtsabteilungen entwickelt, während das Start-up Hippocratic AI mit von generativer KI gestützten Gesprächsagenten im Gesundheitsmarkt punkten will.

„Das rasante Innovationstempo mit vielen neuen Entwicklungen über alle Anwendungsfelder der KI hinweg wird hoch bleiben“, erklärt Dr. Florian Mueller, Bain-Partner und Leiter der Praxisgruppe Advanced Analytics in der Region Europa, Mittlerer Osten und Afrika (EMEA). „Darüber hinaus werden noch mehr Start-ups versuchen, den Markt zu erobern. Entsprechend schwierig wird es für Unternehmen werden, den für ihre Anforderungen geeigneten Partner zu finden.“

Marktentwicklung konsequent beobachten

Bereits Ende 2023 hatte Bain den stark wachsenden Markt für generative KI analysiert und dabei eine exponentielle Zunahme bei Anbietern und Finanzierung festgestellt. So sind die bereitgestellten Mittel zwischen 2020 und 2023 weltweit von 2,01 Milliarden US-Dollar auf 23,7 Milliarden US-Dollar angestiegen und haben sich damit verzwölffacht. Einen Riesensprung machte in diesem Zeitraum der Bereich der Foundation Models: Das Finanzierungsvolumen legte von 44 Millionen US-Dollar auf 16,3 Milliarden US-Dollar zu.

„Trotz der sich so extrem schnell verändernden KI-Landschaft werden sich in den einzelnen Anwendungsbereichen mit der Zeit klare Marktführer herausbilden“, ist sich KI-Experte Mueller sicher. „Investoren und das Topmanagement von Unternehmen müssen deshalb unbedingt im Auge behalten, wie sich der KI-Markt entwickelt. Nur dann können sie frühzeitig erkennen, welche Anbieter zu den Gewinnern zählen werden.“

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Liste der „AI Leaders to Watch 2024”

Liste der „AI Leaders to Watch 2024”

Methodik:

Identifiziert wurden die aufgelisteten 24 Unternehmen mithilfe einer datengestützten Auswertung, bei der das Gründungsjahr, die Finanzierung, das Ansehen bei Investoren, die Bekanntheit im Markt und die Zahl der Mitarbeitenden Ende des Jahres 2023 Berücksichtigung fanden. Die Gesamtfinanzierungszahlen geben den Stand bis 1. Mai 2024 wieder.

Bei der Analyse der Anbieter der Kategorie „Must know“ wurden Unternehmen einbezogen, die

  • bislang mindestens 75 Millionen US-Dollar aufgebracht haben oder selbst finanziert sind,
  • die Beteiligung von mindestens einem führenden Investor aufweisen können,
  • in mindestens zwei maßgebliche Marktübersichten, „Best of“-Listen oder anderen Publikationen genannt wurden und
  • mindestens 25 Mitarbeitende haben sowie ein jährliches Mitarbeiterwachstum von mehr als 20 Prozent aufweisen.

Bei der Analyse der aufstrebenden Disruptoren der Kategorie „Emerging“ wurden Unternehmen berücksichtigt, die

  • im Jahr 2021 oder später gegründet wurden,
  • bis heute mindestens 20 Millionen US-Dollar aufgebracht haben,
  • mindestens einen führenden Investor haben und
  • in mindestens einer maßgeblichen Marktübersicht, einer „Best of“-Liste oder einer anderen Veröffentlichung genannt wurden.

Anmerkung: Die Angaben zu Finanzierungsvolumen und Finanzierungsrunden sind dem Datenanbieter Crunchbase entnommen.

(vp/Bain & Company)

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