Fünf Tipps

GenAI sicher und profitabel im Unternehmen einsetzen

GenAI Büro
Bildquelle: valantic

Jedes dritte deutsche Unternehmen verbietet einer Cisco-Studie zufolge den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz (GenAI) aufgrund von Datenschutzbedenken. Auch wenn Vorsicht angebracht ist: Mit den richtigen Maßnahmen lässt sich der KI-Einsatz im Unternehmen sicher und profitabel gestalten.

Hier sind fünf Tipps, wie sich die großen Potenziale von GenAI heben lassen. 

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In deutschen Unternehmenszentralen regiert die Vorsicht, wenn es um den Einsatz von generativer Künstlicher Intelligenz geht: 76 Prozent beschränken die Dateneingabe, 69 Prozent der Unternehmen in Deutschland regeln, welche GenAI-Tools Mitarbeitende in der täglichen Arbeit nutzen dürfen. 35 Prozent verbieten den Einsatz aus Datenschutzbedenken gleich vollständig. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Studie des Netzwerkausrüsters Cisco unter 2.600 Datenschutzexpert*innen weltweit.

Deutsche Unternehmen, dieses Fazit lässt sich ziehen, agieren noch vorsichtiger als der Rest der Welt, wenn es um den Einsatz von GenAI geht. Die Business-Entscheider in den Unternehmen sehen zwar klar die Potenziale und Chancen, die der KI-Einsatz bietet. Mehr als 90 Prozent der Befragten weltweit sind zugleich aber der Ansicht, dass KI neue Techniken zur Verwaltung von Daten und Risiken erfordere und dass eine durchdachte Governance notwendig sei. Zu den größten Bedenken gegenüber GenAI wie ChatGPT, so ein weiteres Studienergebnis, zählen die Gefahr für rechtliche und geistige Eigentumsrechte und die unfreiwillige Veröffentlichung von sensiblen Unternehmensinformationen, zum Beispiel Daten von Kunden und Mitarbeitenden oder Geschäftspläne.

Praxistipps für den KI-Einsatz: Safety first

Kein Zweifel, Vorsicht ist angebracht, wenn es um die Eingabe von sensiblen Informationen in die Chatfenster von GenAI-Tools wie etwa ChatGPT geht. Daten, die von Usern bereitgestellt werden, dürfen als veröffentlicht gelten. Doch lassen sich Datenschutzbedenken mit den richtigen Maßnahmen entkräften.

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Tipp 1: Setzen Sie Generative KI wie ChatGPT oder andere Large Language Models unternehmensintern in einer nach außen abgesicherten IT-Umgebung ein. Auf diese Weise gelangen sensible Daten, die für die Textproduktion benötigt werden, nicht nach außen.

So steht beispielweise allen Mitarbeitenden der IT-Beratung valantic seit einigen Monaten ein persönlicher AI Coworker mit dem internen Namen „vally“ zur Seite. Das GenAI-System nutzt derzeit das Sprachmodell GPT-4 Turbo und wird in einer sicheren und Compliance-konformen Arbeitsumgebung betrieben. Mitarbeitende können den Chatbot für eine Vielzahl von Aufgaben einsetzen, um die Effizienz zu steigern und die Informationsbeschaffung zu erleichtern. Insbesondere in den Bereichen Marketing & Vertrieb, Human Resources, Kundenservice und Projektmanagement gibt es viele Anwendungsfälle.

Nicht in die Halluzinationsfalle tappen

GenAI Anwendungen wie ChatGPT sind schon heute sehr intelligent und nutzen Billionen von Parametern, um Texte in erstaunlich hoher Qualität zu produzieren. Sie erfinden aber auch Tatsachen und geben sie als Fakten aus. Fachleute sprechen von Halluzinationen. Das kann schnell peinlich werden. So hatte etwa ein New Yorker Anwalt mithilfe von ChatGPT recherchiert und sich zu sehr auf die Ergebnisse der KI verlassen. Ein von ihm offiziell eingereichter Antrag enthielt Verweise auf Fälle wie „Petersen gegen Iran Air“ oder „Martinez gegen Delta Airlines“, die es so nie gegeben hat. Dem Anwalt zufolge wurden die Fake-Urteile plus Aktenzeichen von ChatGPT ausgegeben. Deshalb:

Tipp 2: Vertrauen Sie den Ergebnissen, die GenAI produziert, nie unkritisch und zu hundert Prozent. Das ist fahrlässig und kann schnell im Fiasko enden (siehe Beispiel oben). Ein kritisches, prüfendes Auge ist unerlässlich. Im Zweifel überprüft zum Beispiel eine Google-Recherche, ob die präsentierten Ergebnisse tatsächlich existieren und den Fakten entsprechen.

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Die Qualität des Prompts entscheidet 

Wer dumm fragt, bekommt viele dumme Antworten, sagt der Volksmund. Ergänzend möchte man hinzufügen: Wer schlaue Fragen stellt, bekommt viele schlaue Antworten. 

Bei GenAI-Modellen wie ChatGPT und anderen hängt die Qualität der Antworten entscheidend davon ab, wie die Frage oder Aufgabenstellung, der sogenannte Prompt, formuliert wurde. Viele Unternehmen gehen momentan dazu über, Prompt-Kataloge mit den besten, effizientesten Prompts aufzusetzen, die ihre Mitarbeitenden dann je nach Bedarf auswählen und einsetzen können. Generell gilt: Geben Sie ChatGPT so viele relevante Informationen wie möglich. Als roter Faden können die fünf „Ws“ dienen: Wer? Wie? Was? Wieso? Warum?

Tipp 3: Schulen Sie Ihre Mitarbeitenden im Prompt Engineering, um Ergebnisse zu erzielen, die in der Praxis funktionieren und die Produktivität erhöhen. Um Standard-Aufgaben bestmöglich bedienen zu können, kann es hilfreich sein, einen Prompt-Katalog mit Best-Practices Prompts aufzusetzen.

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Den richtigen Use Case finden

Wenn Mitarbeitende sicher im Umgang mit GenAI sind, können entsprechende Werkzeuge viel Gutes für Ihr Unternehmen bewirken, die Produktivität erhöhen, Prozesse optimieren und die Effizienz steigern. Zum Beispiel in Kundenkommunikation, Wartung, Service, Beratung auch von Mitarbeitenden und der Low-Code-Programmierung einfacherer Aufgaben. 

Der Megahype um GenAI darf aber nicht vergessen lassen: Künstliche Intelligenz ist keine Gießkanne für alles und jeden. Klassifizieren, Segmentieren, Extrahieren, Vorhersagen und eben nicht nur Aufsagen – die Fähigkeiten von KI sind divers und sollten gezielt eingesetzt werden. Generative KI ist dabei nur die Spitze des Eisbergs. Sie kann als Nutzerschnittstelle die Verbindung zu einem wertvollen Datenschatz schaffen, Arbeitsprozesse massiv beschleunigen und in Sekundenschnelle Antworten liefern, Probleme lösen oder Ideen umsetzen. Voraussetzung hierfür ist jedoch neben einer hohen Datenqualität und einem sauberen Datenmanagement vor allem die richtige Einbettung von GenAI in die prozessuale Umgebung innerhalb des Unternehmens. 

Welche Use Cases sich wirklich auszahlen, hängt dabei stark vom Geschäftsmodell eines Unternehmens, dem Branchenumfeld, dem Einsatzgebiet der Mitarbeitenden und ihren zu lösenden Aufgaben ab. Inzwischen haben sich in der Praxis eine Vielzahl von Einsatzszenarien bewährt, die hohen Mehrwert stiften und einen schnellen Return-on-Invest verheißen. 

Tipp 4: Identifizieren Sie gewinnbringende Use Cases in Ihrem Unternehmen, durch die sich der Einsatz von GenAI in der Praxis auszahlt und scheuen Sie sich nicht, Hilfe von spezialisierten Berater*innen in Anspruch zu nehmen. Oft sehen externe Augen klarer als die internen Expert*innen.

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Technologisch flexibel bleiben

Kaum eine Technologie hatte so schnell und weltweit einen solchen Erfolg wie generative künstliche Intelligenz. Das hat sogar die Macher von OpenAI, die hinter ChatGPT stehen, überrascht und die Entwicklung schreitet weiterhin mit Riesenschritten voran. Ein weltweiter Wettbewerb ist ausgebrochen und viele KI-Anbieter tüfteln gerade an Sprachmodellen für spezielle Einsatzszenarien und Wissensdomänen wie Medizin, Gesundheitsberatung, Finanzen, Technologie, Geschäftsentwicklung und Kundenkommunikation, die ihre Zielgruppen besser bedienen können als die generischen Allzweck-Sprachmodelle.

Eine solche Dynamik bei der Weiterentwicklung von GenAI-Technologien birgt auch Investitionsrisiken: Einerseits gilt es, schnell zu handeln, um Wettbewerbsvorteile maximal auszuschöpfen. Andererseits kann es riskant sein, sich zu früh auf einen Weg festzulegen, während derzeit in hoher Geschwindigkeit neue technologische Möglichkeiten entstehen. 

Tipp 5: Halten Sie sich auf dem Laufenden und bleiben Sie technologisch flexibel. Möglicherweise ist eine KI-Lösung, die genau für Ihre Herausforderungen geeignet ist, bereits verfügbar oder steht kurz vor der Marktreife. Achten Sie jedoch stets auf eine hohe Flexibilität bei Ihrer Technologiebasis. Jederzeit leicht neue Technologien anbinden zu können, ist entscheidend für ein dauerhaft hohe Innovationsfähigkeit Ihres Unternehmens. Die erfahrenen Berater*innen und Expert*innen von valantic unterstützen Sie dabei und stehen Ihnen für ein kostenloses Beratungs- und Orientierungsgespräch sehr gerne zur Verfügung.

Laurenz Kirchner

Laurenz

Kirchner

Managing Partner und Leiter der GenAI Unit

valantic

Laurenz Kirchner ist Managing Partner und Leiter der GenAI Unit beim Digital Consulting-, Solutions- und Software-Haus valantic.
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