SAP und S/4HANA: Der lange Weg führt in die Cloud

Dina Haack, Leitung Marketing, xSuite Group. Bildquelle: Fotografin Cornelia Hansen

Im Geschäftsleben ist die Cloud noch keineswegs gelebter Standard. Cloud-basierte Anwendungen in ihre Abläufe einzubeziehen, wird für Unternehmen allerdings immer wichtiger, wenn ihnen daran gelegen ist, im Austausch mit Geschäftspartnern durchgängig digital arbeiten zu können.

Ginge es allein nach SAP, würden alle Kunden eher heute als morgen auf die neue Produktplattform S/4HANA in der Cloud migrieren. Nach derzeitigem Stand allerdings reicht vielen Anwenderunternehmen die Funktionalität der SAP-Cloud-Lösungen bei weitem noch nicht aus, um tatsächlich den Umstieg in die Cloud zu wagen von im eigenen Haus installierten und betriebenen Systemen („on-premises“).

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Auch die xSuite, Softwarehersteller von Anwendungen zur Automatisierung dokumentenbasierter Prozesse, trifft bei Kunden quer durch alle Branchen regelmäßig auf On-Premises-Systeme für definierte Prozesse. Gerade im Bereich der Unternehmenssoftware, also bei den ERP-Systemen, existieren über Jahre gewachsene Strukturen, die nicht von heute auf morgen konsequent abgelöst werden können (oder sollen). Eine ideale Lösung stellen daher Mischmodelle aus on-premises und Cloud dar: der so genannte Hybrid-Betrieb. xSuite setzt dort an und unterstützt Unternehmen darin, ihre dokumentenbasierten Geschäftsprozesse einfacher, flexibler und schneller zu gestalten – indem bestimmte Services aus der Cloud hinzugenommen werden. Die dahintersteckende Strategie lautet „Cloud first, aber nicht Cloud only“.

Deployment-Modelle für SAP S/4HANA

SAP selbst hat verschiedene Deployment-Modelle für S/4HANA im Angebot, vom On- Premises- bis zum Public-Cloud-Ansatz „S/4HANA Cloud“. „Wieviel Standardisierung möchte ich haben?“ Dies müssen sich Kunden nun fragen und davon abhängig das passende Deployment-Modell wählen. Darauf hat sich die xSuite eingestellt, mit SAP-integrierten Workflows für Einkauf, Buchhaltung und Auftragsbearbeitung sowie vor- und nachgelagerten Diensten wie Posteingang, Beleglesung und Archiv – lokal installiert oder aus der Cloud. Damit bedient das Unternehmen die unterschiedlichen Deployment-Modelle der SAP und lässt zugleich seinen Kunden dank durchgängigen SAP Zertifizierungen die Wahl, welches Modell sie bevorzugen. Ein Beispiel dafür sind Workflows für die Eingangsrechnungsverarbeitung, die verschiedene Ansätze für verschiedene S/4HANA- Modelle vorsehen – von der Installation eines SAP-integrierten Add-ons bis zur Anbindung über die SAP Business Technology Platform.

Cloud- und On-Premises-Szenarien kombinieren

Fakt ist, dass es viele Unternehmen gibt, die noch auf einige Jahre zumindest in Teilen mit einem on-premises betriebenen SAP ERP arbeiten werden. Der spätere Sprung auf S/4HANA dürfte dann zwar vielfach ein grundsätzlicher Anlass zum Wechsel in die Cloud sein (so zumindest empfiehlt es SAP), solange diese Transformation aber noch nicht vollzogen wurde, ist ein 100%-iger Cloud Betrieb gar nicht möglich. Hybride Szenarien, sogenannte 2-Tier-Strategien, werden also die Regel sein. Dabei interagieren in Eigenregie betriebene, hochindividualisierte On-Premises-Systeme mit modernen Technologien (z.B. Künstliche Intelligenz), die aus der Cloud kommen.

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SAP-Zusatzlösungen in der Cloud

Kunden und Partner der SAP können auf der SAP Business Technology Platform (BTP) Anwendungen entwickeln und mit vorhandenen Systemen verbinden. Zielgruppe der Lösungen auf der SAP BTP sind alle SAP-Kunden – unabhängig davon, ob sie bereits vollständig in der Cloud arbeiten, einen Hybrid-Betrieb bevorzugen oder noch komplett auf On-Premises-Systeme setzen.

xSuite bietet Kunden mittlerweile die Möglichkeit, ganze Procure-to-Pay (P2P)-Prozesse mit Lieferanten über die Cloud abzubilden. Dafür hat sie auf der SAP Business Technology Platform (BTP) ihr „Business Partner Portal“ entwickelt – eine zentrale Plattform, über die Einkauf, Buchhaltung und Lieferanten alle mit der Beschaffung zusammenhängenden Daten und Dokumente austauschen können. Diese werden aus dem Portal automatisch nach SAP übernommen, was Einkauf und Buchhaltung erheblich entlastet. Neu am Start als Software-as-a-Service-Lösung ist bei xSuite derweil auch eine Anwendung zur Rechnungsverarbeitung, ebenfalls entwickelt für die SAP BTP. Zwar ist sie für die „echte“ S/4HANA Cloud konzipiert, lässt sich jedoch ebenfalls mit anderen S/4HANA- Bereitstellungsformen (SAP HANA Enterprise Cloud, S/4HANA Cloud Private/Extended Edition) nutzen – und kommt natürlich auch für Kunden in Frage, die ihr S/4HANA-System lokal installiert selbst betreiben möchten. Diese müssen dadurch die Rechnungsbearbeitung nicht mehr lokal in ihrem SAP-System als Add-on installieren, sondern binden die Lösung einfach aus der BTP an. Dies folgt wiederum der Strategie „Cloud first, aber nicht Cloud only“: Man sorgt bereits jetzt für Standardisierung und bereitet gleichzeitig den Weg für einen möglichen späteren Umstieg des S/4HANA-Systems in die Cloud vor.

Dina

Haack

Leitung Marketing

xSuite Group GmbH

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