Der Begriff Blockchain fällt häufig im Zusammenhang mit digitalen Währungen wie Bitcoin oder Bafin. Doch die Blockchain Technologie birgt weitere Potenziale – insbesondere für die Integration von IT-Infrastrukturen in Unternehmen.
Blockchain, Smart Contracts und Co. vs. ERP-Monolith
Bis zur praktischen Anwendung ist noch weitere Forschung notwendig, denn es bestehen technologische Herausforderungen. Doch wir wagen schon einmal einen Blick in die Glaskugel und erläutern einige potenzielle Anwendungsbereiche für Blockchain Technologien.
„Bei der Blockchain handelt es sich um eine gemeinsam genutzte Datenbanktechnologie, bei der Verbraucher und Lieferant einer Transaktion direkt miteinander verknüpft werden. Digitale Verträge sind ein Anwendungsbeispiel, welche derzeit für Aufsehen sorgen.“ (Gründerszene)
Digitalisierung stellt ERP-Systeme vor Herausforderungen
Insbesondere die Kombination von Blockchain mit einem ERP-System wird bereits intensiv diskutiert. Denn ERP-Systeme sind heutzutage für alles verantwortlich: Von der Stammdatenverwaltung bis zur Verwaltung aller logistischen, kaufmännischen und unternehmerischen Ressourcen. Dabei müssen die Systeme individuell auf die unterschiedlichen Anforderungen jeder einzelnen Firma angepasst werden. Weiterhin ist die Einführung von ERP-Systemen kostenintensiv und dauert meist mehrere Jahre. Diese Rahmenbedingungen führen dazu, dass es kompliziert ist, ein solches System im Nachhinein zu verändern oder neue Funktionen einzubauen. Doch sind ERP-Systeme künftig überhaupt noch notwendig?
Durch langwierige und kostspielige Projekte scheuen Unternehmen den Austausch ihres ERP-Systems. Systeme mit einer Laufzeit jenseits der 15 Jahre sind daher nicht selten. Wenn man sich jedoch im Gegenzug die sich immer schneller entwickelnde Technologie anschaut, wird klar, wie unflexibel viele ERP-Systeme sind. Das bedeutet auch, dass sie den Anforderungen wie der Verarbeitung von höheren Datenvolumen, die durch die Nutzung von IoT-Anwendungen stetig steigen, nicht mehr gewachsen sind und immer größere Investitionen anfallen.
Durch vielschichtige Supply-Chain-Prozesse sind unterschiedlichste Unternehmen an der Herstellung eines Produktes beteiligt. Doch dadurch, dass jede Unternehmung ihre eigene Software nutzt und diese in der Regel nicht miteinander verknüpft werden können, ist es schwierig bis unmöglich einen Überblick über die gesamte Supply Chain zu erhalten. Daher sehen Unternehmen nur die Teilschritte des Prozesses, welche ihrem Schritt direkt vor- oder nachgelagert sind.
Integration von Blockchain und ERP-Systemen
Mit Integration der Blockchain in bestehende ERP-Systeme könnten Supply-Chain-Netzwerke dezentralisiert und vereint werden. Gleichzeitig könnten Unternehmen ihr individuelles ERP System behalten und sensible, firmeninterne Daten weiterhin privat speichern.
Die Vorteile, die der Einsatz von Blockchain Technologien bieten kann, liegen auf der Hand:
- Es wird ein Single-Source-of-Truth geschaffen, welches das Vertrauen zwischen den Handelspartnern erhöht.
- Da sich alle Unternehmen des Supply Chain Netzwerkes in derselben Blockchain befinden, können Transaktionen automatisiert und damit Prozesse schneller, transparenter und günstiger gestaltet werden.
- Unternehmen erhalten tiefere Einblicke und Transparenz in der Supply Chain. Jedes Unternehmen kann den gesamten Produktweg nachverfolgen, sodass z.B. auch Fälschungen einfacher vermieden werden.