Eine neue Studie des auf Zahlungen und digitale Finanzdienstleistungen spezialisierten Beratungsunternehmens Edgar, Dunn & Company zeigt, wie wichtig es für Marktplätze ist, eine zukunftssichere Strategie für Bezahlprozesse zu entwickeln, um Wachstumschancen optimal nutzen zu können.
Die Studie „The Evolving Needs of Today’s Marketplace. Leveraging payment technology as a growth catalyst“ analysiert, im Auftrag von Nuvei, die besten Methoden für Marktplätze, ihre Zahlungsabläufe zu optimieren und ihre Profitabilität zu steigern.
2017 veröffentlichte Nuvei eine Studie, die prognostizierte, dass bis 2020 rund 40 % des weltweiten Online-Einzelhandels von Marktplätzen kontrolliert würden. Eine kürzlich von Digital Commerce 360 durchgeführte Analyse zeigt, dass der Anteil der Marktplätze an den gesamten globalen Online-Verkäufen im Jahr 2020 tatsächlich 62 % betrug. Dem Plattformanbieter Mirakl Enterprise Marketplace Index zufolge, beschleunigte sich das Wachstum in 2020, während der Pandemie und den resultierenden Lockdowns, und betrug 81%. Um von diesem Wachstum zu profitieren, das stärker ausfällt als erwartet, versuchen viele Marktplätze nun, ein Ökosystem mit einer großen Produktauswahl zu schaffen, um die Kundenbindung zu erhalten und zu steigern.
„Marktplätze sehen sich einer komplexen Lage gegenüber und müssen ihr Geschäftsmodell ständig an sich verändernden Anforderungen von Käufern, Verkäufern und externen Stakeholdern anpassen“, kommentiert Greg Toussaint, Director bei Edgar, Dunn & Company. „Weil sie im Zentrum dieses komplexen Ökosystems stehen, müssen Marktplätze jetzt neue Zahlungsfunktionalitäten und -lösungen einführen, die den Bedürfnissen ihrer lokalen und globalen Käuferschaft gerecht werden.“
„Das geänderte Konsumentenverhalten hat, zusammen mit der leichten Zugänglichkeit und komfortablen digitalen Zahlungsmöglichkeiten, die Online-Umsätze stark wachsen lassen. Das schafft einzigartige Chancen für Marktplätze“, erläutert Philip Fayer, Vorsitzender und CEO von Nuvei. „Best Practices für den Zahlungsverkehr können die Expansion von Marktplätzen unterstützen, um die ständig steigende Nachfrage von Verkäufern und deren Kunden zu bedienen.“
Die Studie hebt wichtige Herausforderungen im Zahlungsverkehr hervor, die für Marktplatz-Ökosysteme zentral geworden sind. Dazu gehören:
- Onboarding von Käufern/Verkäufern: Ein oft manueller und zeitaufwändiger Prozess, der regelkonform ablaufen muss. Dies kann zu Problemen führen, insbesondere beim Onboarding nicht-lokaler Verkäufer.
- Ein- und Auszahlungen: Steuerfragen, Reporting und Kontenabstimmung von Transaktionen können eine Herausforderung darstellen, wenn die Zahlungsanbieter für Ein- und Auszahlungen unterschiedlich sind. Auch das Währungsmanagement sowie die Häufigkeit, Verzögerung und Kosten von Auszahlungen haben einen erheblichen Einfluss auf Engagement und Kundenbindung.
- Zahlungsakzeptanz: Marktplätze müssen ein reibungsloses, sicheres und effizientes Zahlungserlebnis bieten, einschließlich lokaler und neuer Zahlungsmethoden, weil dies die Konversionsraten erheblich steigern kann.
- Regulatorische Beschränkungen: In Europa sehen sich Marktplätze mit regulatorischen Vorgaben u. a. durch PSD2 konfrontiert, die sie bei der Abwicklung von Zahlungen zwischen Verkäufer und Käufer einhalten müssen. Dazu gehören die Überprüfung der Mehrwertsteuerzahlungen für Einkäufe über Marktplätze und eine starke Kundenauthentifizierung (Strong Customer Authentication: SCA). In Nordamerika sind die Marktplätze im Falle eines Betrugs von Verkäufern verantwortlich und müssen deren Informationen verifizieren.
- Finanzieller Abgleich: Gemischte Warenkörbe (Bestellungen mit mehreren Verkäufern) können zu Problemen bei der finanziellen Abstimmung zum Zeitpunkt der Lieferung führen. Ebenso können gesplittete Zahlungen, je nach Zahlungsmodell, hohe Kosten verursachen, wenn die Abrechnung an mehrere Verkäufer und nicht für die gesamte Transaktion erfolgt.
- Betrug: Durch den deutlichen Anstieg des Online-Zahlungsvolumens sind Marktplätze für Betrüger zunehmend attraktiv geworden. Zu den populärsten Betrugsarten zählen Verkäuferbetrug und gefälschte Identitäten, Geldwäsche und Kreditkartendiebstahl.
Die Studie liefert sieben Best Practices, die helfen, diese Herausforderungen zu bewältigen. Sie beruhen auf Interviews mit Marktplätzen sowie Anbietern von Plattformen sowie Betrugspräventions- und Zahlungslösungen. Der Report empfiehlt, dass Marktplätze zunächst ihren aktuellen Stand bei der Zahlungsabwicklung bewerten, indem sie eine 360-Grad-Diagnose durchführen. So können sie sich auf Initiativen konzentrieren, die ihre geschäftlichen Prioritäten berücksichtigen, und eine Roadmap entwickeln, die ihre Strategie unterstützt.
„Ein Boom im E-Commerce und die Weiterentwicklung des Kundenverhaltens infolge der COVID-19-Krise haben attraktive Chancen für Marktplätze geschaffen“, kommentiert Yuval Ziv, Managing Director Digital Payments bei Nuvei. „Die Optimierung der Customer Journey durch reibungslose Zahlungsabläufe wird wichtiger denn je sein, um in diesem Wettbewerbsumfeld relevant zu bleiben.“
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