Bei jedem Unternehmen steht irgendwann ein Website-Relaunch an. Erfolgt der Relaunch allerdings ohne SEO-Konzept, kommt es nicht selten zu Ranking-Verlusten, die sich negativ auf Umsatz und Gewinn auswirken. Online-Marketing-Verantwortliche sollten daher den Relaunch gründlich vorbereiten – und gravierende Fehler kennen und vermeiden. Olaf Kopp, Content-Marketing- und SEO-Experte bei Aufgesang, benennt fünf häufige „Schnitzer“, die zum Absturz führen.
„Leider kommt es immer noch recht häufig vor: Der Website-Relaunch geht schief und der Absturz bei Google folgt auf dem Fuß“, erläutert Olaf Kopp. „Dabei sollte doch mit der neuen Internetpräsenz dem Besucher nun eine Website zur Verfügung stehen, die besser auf seine Bedürfnisse eingeht, mehr Nutzen bietet und ihm ein angenehmeres Erlebnis verschafft. Eine der Hauptursachen für den Verlust bisheriger Positionen im Google-Ranking sind meist neue URLs, wenn mit dem Relaunch ein neues Content-Management-System zur Anwendung kommt.“
Google-Ranking behalten – so geht’s:
Damit der Relaunch gelingt, bedarf es einer sorgfältigen Bestandsaufnahme, einer Definition der zu erreichenden Ziele sowie einer strategischen Planung und Umsetzung. Der SEO-Experte empfiehlt, dabei diese Fehlerquellen und Möglichkeiten ihrer Vermeidung im Blick zu behalten:
- Richten Sie eine separate Testumgebung ein, die es ermöglicht, die neue Website ausgiebig zu testen und Fehler zu beheben. Prüfen Sie die Ladegeschwindigkeit – je schneller eine Seite lädt, desto besser wird dies von Google bewertet. Eine Suchmaschinen-Indexierung ist hier noch zu vermeiden, um keinen Duplicate Content zu verursachen.
- Leiten Sie nicht mehr vorhandene Unterseiten auf neue Unterseiten um, damit es nicht zu massenhaften 404-Fehlern kommt („Seite nicht gefunden“) und Nutzer auf tote Seiten stoßen. Eine permanente Weiterleitung („301“) signalisiert Google, dass der alte Inhalt dauerhaft unter einer neuen URL zu finden ist. Von einer allgemeinen Umleitung auf die neue Startseite ist dringend abzuraten, da dies den Nutzererwartungen nicht gerecht wird und Google solche Weiterleitungen als einen Soft-404-Fehler wertet.
- Dasselbe gilt für Deep Links (Links auf Unterseiten Ihrer Internetpräsenz), denn tote Links vererben keine wichtigen Signale wie zum Beispiel PageRank für das Ranking. Bitten Sie die Website-Betreiber und linkgebenden Quellen um entsprechende Anpassung, damit sie die toten Links nicht irgendwann als solche entdecken und löschen. Alternativ sichern Sie sich über 301-Weiterleitungen die für das Ranking wichtigen Linksignale. Die Besucherströme über die Links dürfen nicht verlorengehen!
- Ebenfalls von zentraler Bedeutung, wenn auch nicht Ranking-entscheidend: Achten Sie darauf, dass die Tracking-Pixel von zum Beispiel Google Analytics und Facebook mit in die neue Website übernommen werden.
- Letzter Schritt: Achten Sie bei der Live-Schaltung der neuen Website-Version darauf, die Disallow- und Noindex-Hinweise in der robots.txt-Datei sowie besser auch im Meta-Tag vorab zu entfernen. Behalten Sie Fehlermeldungen in der Google Search Console und die Ranking-Entwicklung einige Wochen im Blick, um kurzfristig eingreifen zu können.
Überlegenswert: Kontinuierlicher Relaunch als Alternative
Olaf Kopp hat noch diese interessante Anregung: „Statt eines großen Relaunches ist es grundsätzlich überlegenswert, lieber eine Abfolge von Mini-Relaunches durchzuführen. Dies hat den Vorteil, dass sich negative Einflüsse auf die Performance besser der Ursache zuordnen lassen. So handhaben dies zum Beispiel Amazon und Ebay, die beide auf ein kontinuierliches Update setzen.“
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