Nur sieben Prozent der Marketingfachleute in kleinen und mittelständischen Unternehmen (bis zu 1000 Mitarbeitende) in Deutschland haben den Einsatz von Künstlicher Intelligenz in ihrer Abteilung bereits optimiert und wollen sie nun verstärkt einsetzen.
Im Vergleich mit anderen europäischen Ländern ist dies der niedrigste Wert. Spitzenreiter in Europa ist in dieser Hinsicht Finnland (20 Prozent), gefolgt von der Schweiz (17 Prozent) und Belgien (13 Prozent).
Die Zahlen sind ein Ergebnis der Studie „KI-Nutzung in Europa: Wie Daten und KI die Spielregeln im Marketing verändern”, die der Plattformanbieter HubSpot in Zusammenarbeit mit dem beruflichen Netzwerk LinkedIn durchgeführt hat. Für die Studie wurden insgesamt 2306 Marketingverantwortliche in kleinen und mittelständischen B2B- und B2C-Unternehmen in Europa befragt, darunter 507 aus Deutschland. Im gesamten DACH-Raum nahmen 667 Fachkräfte an der Befragung teil.
Mehrheit der deutschen Unternehmen noch in der KI-Testphase
Ein Drittel der deutschen Befragten (35 Prozent) testet derzeit lediglich den Einsatz von KI in bestimmten Anwendungen, weitere 29 Prozent haben sogar das noch vor sich: Sie suchen nach Möglichkeiten für den Einsatz von KI.
16 Prozent haben KI zumindest in einige Workflows implementiert. Der Aussage, KI spiele bereits eine grundlegende Rolle bei ihren strategischen Entscheidungen, stimmen lediglich vier Prozent zu.
Einführung von KI-Lösungen: Budget reicht oft nicht aus
Als Hindernis bei der Einführung von KI-Lösungen sehen viele Marketingverantwortliche, dass das zur Verfügung stehende Budget nicht ausreicht. 46 Prozent der europäischen Befragten bestätigen dies, im DACH-Raum liegt der Wert bei 44 Prozent. Hier erwarten drei von vier Befragten (75 Prozent), dass das Budget für KI-Technologien im kommenden Jahr steigen wird, in ganz Europa liegt dieser Anteil mit 78 Prozent etwas höher.
Künstliche Intelligenz bringt das Marketing voran
Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass sich der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Marketing in der Regel positiv auf den ROI auswirkt. Von allen Unternehmen, die ihren ROI im letzten Jahr deutlich steigern konnten, setzen zum Beispiel jeweils 40 Prozent KI bei der Analyse von Kundendaten und im Bereich der Chatbots beziehungsweise virtuellen Assistenten ein. Bei den Unternehmen, die keine solche ROI-Steigerung verzeichnen konnten, liegt der Anteil mit 32 Prozent (Kundendatenanalyse) beziehungsweise 28 Prozent (Chatbots) jeweils niedriger.
Auch bei anderen Anwendungsgebieten wie Absatzprognosen, E-Mail-Kampagnen oder Anzeigen-Targeting zeigt sich: Der Anteil derer, die KI in diesen Gebieten nutzen, ist bei den Unternehmen, die im letzten Jahr von einer deutlichen ROI-Steigerung profitieren konnten, höher.
„Rückhalt in der Führung wichtig”
„Die Studie zeigt, dass die Mehrheit der Marketingfachleute in kleinen und mittelständischen Unternehmen in Deutschland noch Zeit benötigt, um KI fest in ihre Prozesse zu integrieren”, sagt Josephine Wick Frona, Head of Marketing DACH. „Bekommen sie aber das nötige Budget und Fachkräfte, die das erforderliche Wissen mitbringen, können sie die Vorteile von KI voll ausschöpfen und messbare Ergebnisse erzielen, die zeigen, wie KI das Marketing voranbringt. Wichtig ist, dass sie dafür einen starken Rückhalt in der jeweiligen Führung haben.”
Studiensteckbrief
Die Studie „KI-Nutzung in Europa: Wie Daten und KI die Spielregeln im Marketing verändern” wurde im Mai 2024 von HubSpot und LinkedIn in Zusammenarbeit mit TopRank Marketing durchgeführt. Dafür wurden 2306 Marketing-Führungskräfte von kleinen und mittelgroßen B2B- und B2C-Unternehmen verschiedener Branchen mit höchstens 1000 Mitarbeitenden in ganz Europa befragt. Aus der DACH-Region wurden 667 Personen befragt.
Den kompletten Report können Sie hier herunterladen.
(pd/HubSpot)