Auch nach der DSGVO-Reform haben Unternehmen immer wieder die Möglichkeit, sowohl online als auch offline Daten ihrer Kunden über verschiedene Kanäle zu erhalten. In vielen Fällen werden diese jedoch nicht sinnvoll genutzt. Mit dem Customer Match beziehungsweise Kundenabgleich lassen sich damit aber auf diversen Plattformen wie YouTube oder Gmail gezielt Bestandskunden ansprechen.
„Darüber hinaus bietet dieses Tool auch die Gelegenheit, neue Zielgruppen zu finden und anzusprechen“, weiß Andreas Karasek, Geschäftsführer der Agentur SEM Berater. Der Experte erklärt, wofür sich Customer Match sonst noch einsetzen lässt und wie das Google Tool funktioniert.
Vorhandene Daten sinnvoll einsetzen
In manchen Fällen hinterlassen Kunden ihre E-Mail-Adresse, um sich als Kunde zu registrieren, etwas zu kaufen oder ein PDF herunterzuladen. Diese Daten lassen sich mit Google-Konten verbinden und nutzen, um gezielt Anzeigen auszuspielen, sobald der entsprechende Nutzer wiederum bei YouTube, in der Google-Suche oder bei Gmail angemeldet ist. So können beispielsweise Bestandskunden mit passend auf sie zugeschnittenen Angeboten, etwa durch Informationen zu Nachfolgeprodukten, reaktiviert oder Interessierte, die noch keinen Kauf getätigt haben, animiert werden. Es lassen sich aber auch Sonderaktionen und Rabatte ausspielen oder sogar durch die Funktion Lookalike Audience neue Zielgruppen erreichen. Andreas Karasek erklärt: „Dafür spricht Google basierend auf den eingepflegten Daten bisheriger Kunden potenzielle Interessenten an, die der Zielgruppe entsprechen, um so den Kundenstamm nachhaltig auszubauen.“
Nur mit Zustimmung des Kunden
Zunächst einmal gilt es eine Customer-Match-Liste anzulegen. Zu den einfachsten Möglichkeiten zählt ein manueller Import einer Comma-seperated-values(CSV)-Datei. Hier handelt es sich um eine vereinfachte Textdatei, in der beliebig lange Tabellen oder Listen abgespeichert werden können. Allerdings gilt es die Formatierungsrichtlinien einzuhalten, wie zum Beispiel kein Präfix, wie Frau oder Herr, einzusetzen, und bei Telefonnummern die jeweilige Landesvorwahl zu verwenden. Ansonsten kann es passieren, dass der spätere Upload bei Google fehlerhaft verläuft. Innerhalb eines Datensatzes sollten daher die einzelnen Kennungen durch Kommas und unterschiedliche Nutzer durch einen Zeilenumbruch getrennt werden. Semikolon oder Leerzeichen sind nicht erlaubt und die Datei sollte nicht mehr als 25 MB groß sein. In Google AdWords lässt sich die Liste dann im Bereich „Gemeinsam genutzte Bibliothek“, unter dem Header „Zielgruppen“ und „+Remarketing-Liste“, einpflegen. Der E-Mail-Kundenstamm kann dann bei Google AdWords genauso eingesetzt werden wie andere Zielgruppen auch. „Es ist jedoch sehr wichtig, dass die gesammelten Daten von den Nutzern freiwillig für Marketing-Zwecke freigegeben wurden. Ein Verstoß kann in jedem Fall geahndet werden“, so Karasek abschließend.