Betrugsprävention: Warum der E-Commerce jetzt aufrüsten muss

Betrugsprävention im E-Commerce

Während die Corona-Pandemie wütete und Milliarden Menschen zuhause bleiben mussten, hat der E-Commerce einen echten Boom erlebt. Das hat dazu geführt, dass Händler:innen schnell skalieren mussten, um den sich wandelnden Anforderungen gerecht werden zu können. Damit ist die Krise jedoch noch lange nicht überstanden.

Jetzt sind es die Inflation und Lieferkettenprobleme, mit denen sich der gesamte Handel konfrontiert sieht. Trotz dieser nicht abreißenden wollenden Krisen zeigen die Prognosen auch weiterhin nach oben – Shopify rechnet bis 2025 sogar mit einem Wachstum von fast elf Billionen Dollar.

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Doch Achtung: Denn dort, wo der Handel floriert, tummelt sich in der Regel auch eine Vielzahl an Betrüger:innen, die ebenfalls von dem rasanten Wachstum profitieren wollen. Zwar haben Händler:innen in den vergangenen Jahren einiges investiert, um ihre digitale Transformation voranzutreiben. Doch nur selten reichen ihre Bemühungen aus, um mit den immer raffinierteren Methoden der Onlinebetrüger:innen mitzuhalten. Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ist in Deutschland jede:r Vierte schon einmal Opfer von Kriminalität im Internet geworden.

Die Betrugsmethoden sind so vielfältig wie der E-Commerce selbst

In den vergangenen Jahren hat sich der E-Commerce enorm weiterentwickelt und so wie die Zahlungsmethoden immer vielfältiger und bequemer geworden sind, wurden auch die Methoden der Betrüger:innen immer ausgefeilter. So kann es zum Beispiel passieren, dass Verbraucher:innen durch geschickt getarnte Phishing-Attacken ihre persönlichen Daten preisgeben und folglich Opfer eines „Card not present“-Betrugs (CNP) werden. Von dieser Betrugsmasche ist immer dann die Rede, wenn gestohlene Kreditkartendaten für illegale Käufe im Internet verwendet werden. Doch auch darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Techniken, durch die Betrüger:innen versuchen, an die Informationen legitimer Käufer:innen zu kommen.

Sobald diese einen CNP-Betrug oder eine illegale Kontoübernahme melden, ist es für sie in der Regel gar kein Problem, ihr Geld über ihre Bank zurückzuerhalten. Für die Händler:innen ist Onlinebetrug dagegen weitaus problematischer und ihre Verluste gehen in die Milliarden. Die Banken stellen ihnen die betrügerische Transaktion nämlich nicht nur in Rechnung – sie verlangen außerdem Strafgebühren. Die Schädigung des Rufs und der Kund:innenbeziehung, die ein solcher Vorfall zur Folge hat, kommt erschwerend hinzu.

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Moderne Shops erfordern moderne Betrugspräventionsprozesse

Wie gut ein Onlineshop gegen die Methoden der Betrüger:innen gewappnet ist, hängt maßgeblich mit den etablierten Präventionsmaßnahmen zusammen. So sind Unternehmen, die eine Kombination aus regelbasiertem Erkennungssystem und manuellen Überprüfungsprozessen verwenden, sehr viel anfälliger für die negativen Folgen von Zahlungsbetrug in all seinen Formen. Denn diese sind nicht nur fehleranfällig, sondern kosten außerdem sehr viel Zeit – etwas, das sich Händler:innen heutzutage kaum noch leisten können. Da Überprüfungen in Echtzeit und innerhalb weniger Minuten abgeschlossen werden müssen, kommen Händler:innen hier oft schlichtweg nicht hinterher, sodass sie nicht in der Lage sind, jede Transaktion hinsichtlich eines möglichen Betrugsversuchs zu überprüfen.

Ein bequemes und reibungsloses Einkaufserlebnis, das seit Langem als Eckpfeiler für den Wachstum im E-Commerce gilt, steht mit der mangelnden Fähigkeit der Händler:innen, Bestellungen schnell und sicher zu überprüfen, in besorgniserregender Diskrepanz. Deshalb ist es für diejenige, die sich nicht von der Konkurrenz abhängen lassen wollen, jetzt an der Zeit, zu handeln. Genauso, wie ständig neue Funktionen eingeführt werden, um den Kund:innen eine hochpersonalisierte und inspirierende Customer Journey zu bieten, sollte auch in die Betrugsprävention investiert werden – letzten Endes stellt diese einen mindestens ebenso wichtigen Teil eines positiven Shopping-Erlebnisses dar. Künstliche Intelligenz und Machine Learning sind an dieser Stelle von unschätzbarem Wert. Die modernen Technologien helfen Händler:innen nicht nur dabei, Transaktionen in Echtzeit zu überprüfen, sondern können außerdem aufkommende Trends schneller erkennen und entsprechend Alarm schlagen – zum Beispiel dann, wenn eine neue Betrugsmethode auf dem Vormarsch ist. So haben Shop-Betreiber:innen die Chance, ihre Umsätze zu steigern, und gleichzeitig betrügerische Bestellungen zu vermeiden, die hohe Strafen der Banken nach sich ziehen.

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Vorsicht ist besser als Nachsicht – auch im E-Commerce

Aufgrund der Corona-Pandemie hat sich das Einkaufsverhalten deutscher Konsument:innen grundlegend verändert. Vor allem während der ersten Lockdowns waren viele dazu gezwungen, sich den neuen Bedingungen anzupassen, was dazu geführt hat, dass eine Vielzahl an Menschen, die vorher noch nie online bestellt hat, genau das zum ersten Mal auszuprobieren. Gleichzeitig kamen Käufer:innen, die vielleicht nur Kleidung im Internet kauften, mit neuen Angeboten wie zum Beispiel Online-Lieferdiensten für Lebensmittel in Kontakt und sind inzwischen teilweise sogar ganz darauf umgestiegen – nicht umsonst verzeichnen Unternehmen wie Gorillas oder Hello Fresh plötzlich Umsätze in Rekordhöhe.

Dieses neue Konsumverhalten bietet für den E-Commerce viele neue Möglichkeiten. Sicher ist allerdings, dass auch Onlinebetrüger:innen immer zur Stelle sein werden, um im selben Maße zu profitieren. Deshalb ist es für Händler:innen unerlässlich, bereits frühzeitig auf neu aufkommende Betrugsmethoden zu reagieren. Moderne Technologien wie Künstliche Intelligenz und Machine Learning unterstützen sie dabei, nicht immer erst dann handeln zu können, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist. Stattdessen bekommen sie durch deren Nutzung die Chance, stetig mitzulernen und immer auf dem aktuellsten Stand zu bleiben.

T.R. Newcomb Riskified

T.R.

Newcomb

Vizepräsident für Strategie und Unternehmensentwicklung

Riskified

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