Perplexity AI fordert schwächelnde Google-Suche heraus

Perplexity AI
Bildquelle: Robert Way / Shutterstock.com

Ist der Suchmaschinen-Primus wirklich unantastbar? Die KI-betriebende Search Engine Perplexity AI wird immer bekannter und will Google Paroli bieten. Finanzielle Unterstützung erhält das Unternehmen jetzt von großen Namen der Industrie.

Das US-Startup Perplexity AI hofft nach einer 73,6 Millionen Dollar schweren Investitionsrunde durch Branchen-Schwergewichte, die Dominanz von Google im Suchmaschinen-Segment zu brechen.

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Was ist Perplexity AI?

Perplexity AI ist ein Chatbot und eine intelligente Suchmaschine zugleich. Das Tool durchforstet das Internet, um Echtzeit-Informationen zu verschiedenen Themen bereitzustellen. Im Gegensatz zu traditionellen Suchmaschinen bietet es eine Chatbot-ähnliche Schnittstelle, die es Nutzern ermöglicht, Fragen in natürlicher Sprache zu stellen. Die KI antwortet mit einer Zusammenfassung, die Quellenangaben enthält, und ermöglicht weiterführende Fragen.

Perplexity wurde von einem Team aus Ingenieuren mit Hintergrund in KI, Suchmaschinen und Datenbanken gegründet. Das Unternehmen setzt auf eine Reihe von GenAI-Modellen, die sowohl intern als auch von Drittanbietern entwickelt wurden. Trotz der Ähnlichkeiten zu anderen KI-Tools wie Googles Bard oder Microsofts Copilot betont Perplexity seine Stärken in der Suchfilterung.

So beschreibt Co-Founder Aravind Srinivas die aufstrebende intelligente Suchmaschine:

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Der traditionelle Ansatz für die Suche bestand darin, zehn blaue Links zu liefern, die die Nutzer dann durchforsten mussten, um die gesuchten Informationen zu finden. In den letzten Jahren hat sich dieses Modell dahingehend entwickelt, dass es direkte Antworten auf die Fragen der Nutzer liefert. Das ist es, was ich mit „Antwortmaschine“ meine: Nutzer können jede Frage direkt stellen und erhalten eine tatsächliche Antwort, nicht nur eine Liste von Webseiten, die die Antwort enthalten können oder auch nicht. Google hat um das Jahr 2020 herum mit der einfachen Textextraktion begonnen, in diese Richtung zu gehen. Das Ziel von Perplexity ist es, komplexere Fragen zu beantworten, die die Synthese von Inhalten aus mehreren Seiten und die Bereitstellung schneller, genauer Antworten unter Verwendung von LLMs erfordern.

Aravind Srinivas, Co-Founder von Perplexity AI im Interview mit Forbes


Wie kann man Perplexity AI nutzen?

Anwender können Perplexity AI kostenlos über die Website des Unternehmens nutzen. Die Plattform ist einfach zu handhaben und erfordert keine Registrierung:

  • Gehen Sie auf www.perplexity.ai
  • Um dem Modell eine Frage zu stellen, geben Sie einfach Ihre Anfrage in die Suchleiste ein und klicken Sie auf den blauen Pfeil
  • Überprüfen Sie die Antwort von Perplexity AI und die Quellen.
  • Stellen Sie eine weitere Frage über die Leiste „Ask follow-up“.
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Das Userinterface von Perplexity AI. Bildquelle: Screenshot / Perplexity AI
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10 Millionen Nutzer

Seit dem Start im August 2022 ist das Unternehmen auf 10 Millionen monatlich aktive Nutzer angewachsen und hat im Jahr 2023 mehr als eine halbe Milliarde Suchanfragen bearbeitet. Damit ist das Startup schon jetzt ein ein bedeutender Akteur im Bereich der KI-Suchmaschinen, auch wenn sie natürlich weit hinter Google zurückbleibt, das täglich über 8,5 Milliarden Suchanfragen verarbeitet. Das Tech-Unternehmen will aber die akuten Schwächen der Google-Suchergebnisse ausnutzen, um noch mehr Anwender zu finden. In den letzten Jahren wurde zunehmend kritisiert, dass die Qualität der Suchresultate abgenommen habe, unter anderem wegen SEO-Spam.

Geschäftsmodell und Finanzierung

Perplexity AI ist zwar grundsätzlich kostenlos, verfolgt aber ein abonnementbasiertes Modell. Der Pro-Abonnementplan kostet 20 US-Dollar pro Monat oder 200 US-Dollar pro Jahr. Dieser Plan umfasst mehr Funktionen, aktualisierte KI-Modelle, unbegrenzten Datei-Upload und API-Zugang.

Kürzlich erhielt das Unternehmen in einer Finanzierungsrunde 73,6 Millionen US-Dollar von namhaften Investoren wie Nvidia und Amazon-Gründer Jeff Bezos. Trotz der hohen Betriebskosten für KI-Modelle und noch ausstehender Rentabilität übertreffe das Unternehmen die finanziellen Erwartungen.

Darüber hinaus geht die Suchmaschine kluge Kooperationen ein. So hat der CES 2024-Shootingstar Rabbit eine Partnerschaft mit Perplexity angekündigt, die die „konversationsgesteuerte KI-Antwortmaschine“ mit dem R1 verbinden wird. Dabei handelt es sich um einen KI-Gadget für 199 Dollar, von dem bereits 50.000 Vorbestellungen eingegangen sind. Perplexity soll Echtzeit-Antworten liefern.

Google war im vergangenen Jahr ebenfalls nicht untätig. Das Google-Bard-Modell des Tech-Riesen wurde auch in seine eigene Suchmaschine integriert. Doch User bemängeln die Genaugkeit der Ergebnisse.

Lars

Becker

Redakteur

IT Verlag GmbH

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