Drei von vier Unternehmen (73 %) halten die End-to-End-Automatisierung für zentral in der digitalen Transformation. Das zeigt die Computerwoche-Studie „Intelligent Automation“, die in Zusammenarbeit mit UiPath, einem Anbieter von Automatisierungssoftware, durchgeführt wurde.
Die Studie befragte branchenübergreifend C-Level-Führungskräfte, Angestellte und Leitende aus dem IT-Bereich sowie Mitarbeitende aus den Fachbereichen verschiedener Unternehmen.
Aktuell hat bereits jedes zweite befragte Unternehmen (51 %) eine Automatisierungsstrategie. Nur wenn eine solche Strategie zentral im Unternehmen verankert ist, lassen sich alle beteiligten Stakeholder einbinden. Das sichert den Qualitätsanspruch ebenso wie das Verständnis und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Diese strategische Ausrichtung wird künftig umso wichtiger. Die Studie zeigt, dass die Prozessautomatisierung bis 2030 zunehmend relevant wird. 47 Prozent der Befragten sagen, dass die Bedeutung von Intelligent Automation (IA) (deutlich) steigen wird. Bei Robotic Process Automation (RPA) gehen sogar 56 Prozent der Befragten von einer gesteigerten Relevanz aus.
Obwohl die Automatisierung für Unternehmen in der DACH-Region immer wichtiger wird, ist nur jeder Zweite (56 %) mit dem Automatisierungsgrad seines Unternehmens zufrieden. Die Studie ergab, dass die wichtigsten Treiber für die Automatisierung schnellere Prozesse (44 %), Kosteneffizienz (38 %) und höhere Kundenzufriedenheit (33 %) sind. C-Level-Befragte priorisierten die Kosteneffizienz (47 %) vor der Kundenzufriedenheit (44 %) und schnelleren Prozessen (34 %).
„Viele Unternehmen in der DACH-Region wenden sich der Automatisierung zu, da sie eine Vielzahl von Herausforderungen bewältigen müssen, um ihren Geschäftserfolg im zunehmenden Wettbewerb zu sichern. Führungskräfte wollen die Kosteneffizienz optimieren und gleichzeitig die Kundenzufriedenheit und -bindung verbessern. Angesichts von Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel ist Automatisierung heute der Schlüssel, mit dem Unternehmen betriebliche Effizienz erreichen und gleichzeitig sicherstellen können, dass ihre Mitarbeitenden für Aufgaben eingesetzt werden, die einen Mehrwert für das Unternehmen darstellen“, sagt Annette Maier, Area Vice President Central & Eastern Europe bei UiPath.
Große Unterschiede in der Wahrnehmung von IA innerhalb der Unternehmen
In Bezug auf den aktuellen Stand der Prozessautomatisierung unterscheiden sich die Eindrücke der verschiedenen Befragtengruppen. Entscheider sind deutlich zufriedener – 66 Prozent sind zufrieden oder sehr zufrieden – als die IT-Leitung (60 %) oder die Fachbereiche (47 %).
Es zeigt sich, dass Befragte aus den verschiedenen Bereichen zwar eine unterschiedliche Wahrnehmung bezüglich Bedeutung und Umsetzung der IA haben. Andererseits zeigt die Studie auch deutlich, dass der Großteil der Befragten (81 %) ein grundsätzliches Alignment bezüglich der Prozessautomatisierung sieht. Die Befragten haben erkannt, dass die Umsetzung von Prozessautomatisierung ein unternehmensübergreifendes Thema ist, das von verschiedenen Akteuren vorangetrieben werden muss. Während die Entscheidung für intelligente Prozessautomatisierung oft im C-Level getroffen wird, müssen während der Umsetzung alle betroffenen Abteilungen in diesen Prozess einbezogen werden.
Dass dieser Prozess noch nicht ausreichend professionalisiert ist, zeigt das folgende Ergebnis: Bei mehr als der Hälfte der Unternehmen werden Ideen für Automatisierungen von Fach- und Führungskräften vorgeschlagen. Im Kontrast dazu werden Prozessautomatisierungen nur bei 14 Prozent der Unternehmen durch die Analyse von Datenprozessen identifiziert. Nur bei rund 24 Prozent sind IA und RPA Teil des Prozessdesigns. Jedoch ist das die Voraussetzung für eine erfolgreiche End-to-End-Automatisierung.
Ein unternehmensinterner Kulturwandel ist notwendig
Die Einführung von Automatisierung in Form von RPA und IPA in verschiedenen Prozessen, Abteilungen und Teams verändert den Arbeitsalltag. Da RPA und IPA Mitarbeitenden repetitive Aufgaben abnehmen, muss Arbeit neu strukturiert werden.
Dieser Kulturwandel sollte von einem Changemanagement-Prozess begleitet werden, sagen knapp 62 Prozent aller Befragten. Nach Unternehmensgröße sortiert, stimmen bei kleinen Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten nur knapp drei von zehn Befragten (28 %) einem solchen Prozess zu. Bei den mittelgroßen Unternehmen mit 500 bis 999 Beschäftigten ist die Zustimmung mit 45 Prozent am höchsten. Auch große Unternehmen mit mehr als 1.000 Beschäftigten stimmen dem Changemanagement zu rund 40 Prozent zu. Dies lässt darauf schließen, dass besonders kleine Firmen für die langfristigen Vorteile eines priorisierten Veränderungsmanagements noch nicht ausreichend sensibilisiert sind. Dabei kann ein professioneller Changeprozess auch die Mitarbeitendenbindung stärken und dazu beitragen, dass neue Richtlinien im Zuge der Automatisierung gemäß der eigenen Qualitätsstandards implementiert werden.
Gleichzeitig bleibt die Prozessautomatisierung auch künftig eine wichtige Investition für viele Unternehmen. Besonders mittlere Firmen und große Unternehmen planen Investitionen in RPA (72 % und 70 % respektive). Bei den kleineren Betrieben will jedes zweite Unternehmen investieren (55 %). Etwas zurückhaltender sind Betriebe, wenn es um IPA geht. Bei großen, mittleren und kleinen Unternehmen plant rund jedes zweite (51 %, 55 % und 50 % respektive) hier Investitionen. Das deutet darauf hin, dass viele Unternehmen zunächst einfachere Automatisierung der RPA implementieren, bevor sie die umfassenderen Möglichkeiten der IPA nutzen.
„Die Studie zeigt, dass die Automatisierung für viele Unternehmen in der DACH-Region bereits auf der Tagesordnung steht. Dort, wo die Führungskräfte die Vorteile der Automatisierung sehen, deuten die Ergebnisse darauf hin, dass die aktive Kommunikation des Projekts ein Muss für die Unternehmen ist. Nur so können sie sicherstellen, dass alle Beteiligten die Vorteile der Technologie verstehen. Eine Lücke klafft zwischen großen und kleinen Unternehmen. Es ist wichtig, dass Unternehmen aller Größenordnungen Automatisierung nutzen, um das Potenzial ihres Unternehmens und ihrer Belegschaft voll auszuschöpfen. Der Schlüssel zum erfolgreichen Einsatz der Automatisierung ist die Zustimmung aller Unternehmensebenen, begleitet von einem professionell begleiteten kulturellen Wandel. Auf diese Weise können Unternehmen den vollen Nutzen aus ihren Zielen der digitalen Transformation ziehen“, sagt Annette Maier.
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