Der Bedarf an Bandbreite steigt und qualitative hochwertige Breitbandzugänge sind mittlerweile zu einer Notwendigkeit geworden. Doch wie lassen sich die neuen Netze schnell und effektiv umsetzen? Und was ist erforderlich, um die neue Infrastruktur zu bauen, zu implementieren und zu warten? Koen ter Linde, Senior Vice President, Network Cable & Connectivity, bei CommScope, beantwortet diese Fragen und erklärt drei Trends, die im kommenden Jahr eine wichtige Rolle spielen werden.
1. Neue Investitionsmöglichkeiten
Geopolitische Ereignisse, gestörte Lieferketten, fehlende Bauteile sowie der Fachkräftemangel haben den Netzwerkausbau in den vergangenen Jahren stark eingeschränkt und ein Wachstum erschwert. Gleichzeitig haben staatliche Anreize, ein günstiges finanzielles Umfeld und ausgereifte Technologien der Nachfrage nach mehr Kapazität einen Boost verpasst.
Damit gehen innovative Möglichkeiten für die Aufbereitung bestehender Netze einher, die dem Glasfaserausbau zu Gute kommen. Sie umfassen traditionelle Upgrades auf ein HFC-Netz (Hybrid Fiber Coax), effiziente Multi-Gigabit-Glasfasertechnologien wie Passive Optische Netze (PON), den Überbau der DSL-Kabelverzweiger oder eine Kombination aller Möglichkeiten. Auch in Zukunft werden Netzwerke weiterhin einige Charakteristika gemein haben: vereinfachte Installation, Standardisierung, Speed-to-Market sowie angepasste Funktionen, um den wachsenden Ansprüchen von Unternehmen und Verbrauchern gleichermaßen gerecht zu werden.
2. Die Nachfrage steigt
Wie werden Service Provider und neue Marktteilnehmer wie Kommunen, künftig Netzwerke aufbauen? Die aktuellen Entwicklungen hin zu Smart Cities, IoT und steigender Konnektivität schaffen eine neue Marktdynamik, die Edge-Nachfrage erhöht und hohe Ansprüche an Netzwerke stellt. Diese reichen von geringen Latenzen über eine symmetrische Anbindung bis hin zur Aufrechterhaltung von High-Speed Übertragungsraten über einen langen Zeitraum hinweg.
Während Investitionen in diesen Bereich weiter steigen werden, suchen Service Provider weiterhin nach Möglichkeiten, sich von der Konkurrenz abzuheben und einen höheren Mehrwert für ihre Netze zu schaffen. Dies erreichen sie beispielsweise durch nachhaltigere und energieärmere Glasfaserarchitekturen sowie Software-Optimierung und -Management für effiziente Betriebsabläufe.
3. Zeit für Standardisierung
Eine weitere Möglichkeit, um Netzwerken einen höheren Mehrwert zu verleihen und gleichzeitig den neuen Anforderungen zu begegnen, setzen Anbieter auf Netzwerke und Produkte, die unkompliziert zu installieren sind und einfach zu managen sind. Vor diesem Hintergrund wird auch das Thema Standardisierung immer mehr in den Fokus rücken. Durch Komponenten, die innerhalb einer modularen Architektur vollständig miteinander kompatibel, günstig zu warten und schnell zu ersetzen beziehungsweise aufzuwerten sind, sinkt die Nachfrage nach Schulungen und externer Expertise.
Darüber hinaus kompensieren Plug-and-Play-Technologien die Komponentenknappheit, vereinfachen Installationen und ermöglichen ein Cloud- und Software-basiertes Management. Diese Kompatibilität einzelner Komponenten wird dabei helfen, den Hürden des Netzwerkausbaus entgegenzutreten. Hiefür müssen sowohl Normungsgremien, Allianzen, Händler und Behörden eng zusammenarbeiten, damit Lizenzvereinbarungen getroffen und Vorgaben umgesetzt werden können.