Kommentar

NetOps gehört die Zukunft

Agilität ist gefragter denn je. Weil gleichzeitig die Abhängigkeit von einem zuverlässig funktionierenden Netzwerk steigt, sind NetOps-Praktiken unverzichtbar.

In Anlehnung an DevOps setzen immer mehr Unternehmen die Grundwerte und Tools dieser Denkweise, die die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen Softwareentwicklern und operativen IT-Teams fördert, um – einschließlich Automatisierung, Programmierung, Orchestrierung und Virtualisierung. Aber auch wenn das Ziel dasselbe ist, einen wichtigen Punkt darf man dabei nicht vergessen: Während DevOps iterativ versucht, Funktionen im „Trial-and-Error“-Verfahren fortlaufend zu verbessern, steht im Netzwerkbetrieb immer der Aspekt Stabilität im Mittelpunkt. So effektiv flexible Entwicklungspraktiken, Microservices, Container und Cloud-Infrastruktur auch sein mögen, ein belastbares, resilientes und jederzeit betriebsbereites Netzwerk ist nach wie vor auf eine physische Infrastruktur angewiesen. Oder anders formuliert: Grundlegend geht es beim Networking darum, Punkt A mit Punkt B zu verbinden und diese Verbindung unabhängig von allen Einflüssen sicher und zuverlässig aufrecht zu halten.​

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Infrastrukturverwaltung

Viele Netzwerkarchitekten sehen sich allerdings mit anfälligen, komplexen Netzwerken konfrontiert – eine Folge jahrelanger manueller Infrastrukturverwaltung über Command Line Interfaces (CLI). Oftmals erfolgen Installation und Betrieb ebenso wie die Fehlerbehebung ad hoc und ohne einen echten Plan. Das führt dazu, dass jede Störung menschliche Eingriffe erfordert, was die Skalierbarkeit und Stabilität des Netzwerks natürlich einschränkt. NetOps dagegen setzt bei der Bereitstellung und Verwaltung der Netzwerkinfrastruktur auf Automatisierung: Statt der manuellen Konfiguration, die aufgrund ihrer sich immer wieder wiederholenden Anwendungen und Routinen das Risiko menschlicher Fehler erhöht, wird die Konfiguration quasi selbstständig skaliert und durchgeführt. Gerade in den heutigen komplexen IT-Umgebungen, wo Anwendungen und Systeme an mehreren Standorten gehostet werden, hilft NetOps Unternehmen, ihre Ressourcen zu bündeln und damit Zeit und Geld zu sparen.

Out-of-Band

Eine unabhängige Managementebene wie Out-of-Band (OOB) bietet bereits Präsenz und Nähe zu kritischen Netzwerkgeräten und ist daher gut geeignet, NetOps-Automatisierung in ein Netzwerk zu integrieren. Moderne Konsolenserver, die mit x86-Prozessoren ausgestattet sind, nutzen die gängigen NetOps-Tools wie Docker-Container oder Python-Skripte und vereinen damit ein smartes OOB-Management und Netzwerkautomatisierung in einer Hardware. Durch ein Upgrade beziehungsweise die Erweiterung der bestehenden Landschaft können Netzwerkingenieure diese Funktionalitäten mit modernen Automatisierungsroutinen für jeden einzelnen Standort bis an den Rand des Netzwerks ausdehnen. Die Appliance ermöglicht einen sicheren Zugriff auf Remote-IP-Devices, auch wenn das Netzwerk ausfällt, und automatisiert Prozesse wie die Bereitstellung und Konfiguration von Netzwerkkomponenten. Gleichzeitig stellt sie die notwendigen „Presence- und Proximity“-Layer für die Programmierung und Automatisierung des Netzwerkmanagements bereit. Das heißt, lediglich für den physikalischen Einbau eines Geräts und dessen Verkabelung muss noch jemand vor Ort sein. Alles weitere – von der Konfiguration über das Deployment bis zur Fehlerbehebung und dem Neustart nach einem Ausfall – erfolgt remote. Gerade wenn es darum geht, Netzwerkausfälle zu beheben, ist für Unternehmen die größte Herausforderung, Techniker schnell an den Ort des Geschehens zu bekommen. In unserer letzten Umfrage klagte jedes dritte deutsche Unternehmen über ein unzureichendes Netzwerk-Monitoring und über 40 Prozent kämpften mit fehlenden Diagnosemöglichkeiten, um die Quelle von Problemen zu lokalisieren. Auf der anderen Seite hat über die Hälfte der befragten Unternehmen einen NetOps-Automatisierungsansatz eingeführt und konnte so die Zuverlässigkeit ihres Netzwerks deutlich verbessern.

Natürlich erfordert der Einsatz von NetOps-Praktiken die Weiterbildung der Netzwerk-Manager im Bezug auf die benötigten Fähigkeiten. Jahrelang reichte es in der Regel aus, ein zertifizierter Cisco-Experte zu sein. Heute müssen sie zusätzlich in der Lage sein, in Sprachen wie Python zu programmieren und verstehen, wie Docker-Container funktionieren. Diese Investition rechnet sich aber, denn ein langsames, störanfälliges Netzwerk verlangsamt wichtige Geschäftsabläufe und -prozesse. NetOps dagegen macht die Konfiguration, das Kapazitätsmanagement und den Betrieb eines Netzwerks schneller und flexibler – bei mehr Zuverlässigkeit, Leistung und Sicherheit.

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Dirk

Schuma

Sales Manager Europe

Opengear

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